Hörtest bei der Polizei Bewerbung
Der Hörtest bei der polizeiärztlichen Untersuchung ist ein wesentlicher Bestandteil des Auswahlverfahrens, da Polizistinnen und Polizisten im Einsatz auf eine präzise Wahrnehmung ihrer Umgebung angewiesen sind. Dein Hörvermögen muss daher bestimmte Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass du akustische Signale, Gespräche oder Geräusche in unterschiedlichen Situationen und Umgebungen zuverlässig wahrnehmen kannst. Mit dem Hörtest stellt der Arzt oder die Ärztin sicher, dass du in der Lage bist, auch leise oder entfernte Geräusche zu hören, was für die Arbeit im Polizeidienst unverzichtbar ist. Dabei wird unter anderem geprüft, ob du hohe und tiefe Töne sowie Geräusche aus verschiedenen Richtungen wahrnehmen kannst.
Es wird dabei darauf geachtet, dass dein Gehör im normalen Frequenzbereich liegt und keine Anzeichen von Hörstörungen, wie etwa eine Schwerhörigkeit oder ein eingeschränktes Richtungshören, vorliegen. Solltest du bereits im Alltag Hörhilfen verwenden, ist es besonders wichtig, dies im Vorfeld der Untersuchung zu melden, da solche Hilfsmittel im Polizeidienst in der Regel nicht erlaubt sind.
Anforderungen an die Hörleistung für die Polizei
Die Anforderungen an das Hörvermögen sind in der bundeseinheitlichen Polizeidienstvorschrift 300 (PDV 300) festgelegt und gelten deutschlandweit. Diese Vorschrift stellt sicher, dass alle Bewerberinnen und Bewerber für den Polizeidienst ein einheitliches Mindestmaß an Hörleistung erfüllen. Du musst in der Lage sein, Geräusche, Stimmen und andere akustische Signale auch in herausfordernden Situationen zuverlässig wahrzunehmen. Im Einzelnen bedeutet dies:
Mindestanforderung an das Hörvermögen
- Dein Gehör muss Töne im Frequenzbereich von 500 bis 4.000 Hertz in einer Lautstärke von maximal 30 Dezibel wahrnehmen können. Das entspricht der Fähigkeit, auch leise Geräusche und hohe Frequenzen ohne Schwierigkeiten zu hören.
- Auf beiden Ohren darf die Hörminderung bei keiner Frequenz mehr als 30 Dezibel betragen. Dein Hörvermögen muss also auf beiden Ohren nahezu gleich gut sein.
Hörtest mit Luftleitung und Knochenleitung
- Im Rahmen der Untersuchung wird geprüft, wie gut du Schallwellen durch die Luft (Luftleitung) und durch Vibrationen in den Knochen (Knochenleitung) wahrnehmen kannst. Beides ist wichtig, um sicherzustellen, dass du in verschiedenen akustischen Umgebungen gut hörst, zum Beispiel auf der Straße, in Gebäuden oder bei Einsätzen im Freien.
Richtungshören
- Dein Richtungshören wird getestet, um festzustellen, ob du Geräusche aus verschiedenen Richtungen klar unterscheiden und lokalisieren kannst. Dies ist besonders wichtig in Einsätzen, bei denen du Geräuschquellen schnell erkennen und darauf reagieren musst.
Störungen des Gehörs
- Hörprobleme wie Tinnitus, ein abgelaufener Hörsturz oder Schäden am Trommelfell können den Polizeidienst ausschließen, da sie deine Wahrnehmungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen könnten.
Diese Anforderungen dienen dem Ziel, sicherzustellen, dass du im Polizeidienst alle akustischen Signale zuverlässig wahrnehmen kannst, da dies in vielen Situationen lebenswichtig sein kann. Ein gutes Gehör ist daher ebenso wichtig wie körperliche Fitness und mentale Belastbarkeit.
Der Hörtest bei der polizeiärztlichen Untersuchung
Der Hörtest im Rahmen der polizeiärztlichen Untersuchung ist ein wichtiger Bestandteil, um sicherzustellen, dass du für den Polizeidienst akustisch fit bist. Der Test wird meist in einem schalldichten Raum durchgeführt, um äußere Störgeräusche zu vermeiden. Hierbei werden deine Hörleistung und deine Fähigkeit, verschiedene Frequenzen wahrzunehmen, geprüft.
- Vorbereitung: Du nimmst in einer schallisolierten Kabine Platz und bekommst Kopfhörer aufgesetzt. Der Test wird häufig mithilfe eines Audiometers durchgeführt, das Töne unterschiedlicher Lautstärken und Frequenzen erzeugt.
- Tonaudiometrie: Du hörst über die Kopfhörer Töne, die schrittweise leiser werden. Sobald du einen Ton wahrnimmst, musst du dies durch das Drücken eines Knopfes signalisieren. So wird festgestellt, wie gut du Töne bei verschiedenen Frequenzen wahrnehmen kannst.
- Sprachaudiometrie: Hierbei werden dir Wörter oder Zahlen über Kopfhörer vorgespielt, die du wiederholen musst. Diese Methode prüft dein Sprachverständnis unter verschiedenen Geräuschbedingungen.
- Ohrmikroskopie: Der Arzt untersucht zusätzlich deine Ohren auf Erkrankungen wie Entzündungen oder Gehörgangsverstopfungen, die dein Hörvermögen beeinträchtigen könnten.
Prüfung auf Hörschäden
Falls es Hinweise auf mögliche Hörschäden oder Beeinträchtigungen gibt, kann der Polizeiarzt spezifische Tests veranlassen. Dies könnten beispielsweise weiterführende Audiometrie-Verfahren oder eine Untersuchung durch einen Facharzt für HNO sein. Typische Erkrankungen wie Tinnitus, Hörstürze oder chronische Mittelohrentzündungen werden dabei ebenfalls untersucht.
FAQ - Fragen und Antworten zum Hörtest
Was passiert, wenn ich beim Hörtest schlecht abschneide?
Falls du den Hörtest nicht bestehst, kann dies zur Polizeidienstuntauglichkeit führen. In einigen Fällen wird jedoch eine Nachuntersuchung oder ein Besuch beim HNO-Arzt angeordnet, um die Ergebnisse weiter zu überprüfen.
Darf ich Hörgeräte im Polizeidienst tragen?
Grundsätzlich ist das Tragen von Hörgeräten im Polizeidienst nicht zulässig, da ein Mindestmaß an Hörfähigkeit ohne Hilfsmittel gewährleistet sein muss.
Kann ich mit einem leichten Hörverlust trotzdem Polizist werden?
Ein leichter Hörverlust könnte in bestimmten Fällen toleriert werden, wenn er nicht schwerwiegend ist und die Mindestanforderungen der Polizeidienstvorschrift 300 (PDV 300) erfüllt werden.
Welche Frequenzen werden im Hörtest überprüft?
In der Regel werden Frequenzen zwischen 250 Hz und 8.000 Hz getestet, um sicherzustellen, dass du alle relevanten Töne und Geräusche, die im Polizeidienst wichtig sind, wahrnehmen kannst.
Kann ich den Hörtest wiederholen, falls ich nervös bin und schlechter abschneide?
In Ausnahmefällen, wenn äußere Einflüsse den Test negativ beeinflussen, kann eine Wiederholung des Hörtests möglich sein, dies hängt jedoch vom Polizeiarzt ab.
Wie kann ich mich auf den Hörtest vorbereiten?
In der Regel gibt es keine spezielle Vorbereitung. Du solltest jedoch darauf achten, dass du vor dem Test keinen Lärm oder Situationen ausgesetzt warst, die dein Gehör vorübergehend beeinträchtigen könnten.
Werden frühere Hörschäden oder Operationen im Ohrbereich berücksichtigt?
Ja, im Fragebogen zur gesundheitlichen Vorgeschichte solltest du solche Angaben machen. Je nach Schweregrad der Schädigung oder Operation können diese Faktoren die Diensttauglichkeit beeinflussen.
Gibt es bestimmte gesundheitliche Ausschlussgründe, die beim Hörtest eine Rolle spielen?
Erkrankungen wie chronischer Tinnitus, wiederholte Hörstürze oder erhebliche Mittelohrentzündungen können Ausschlussgründe sein, wenn sie das Hörvermögen dauerhaft beeinträchtigen.