Polizist/in werden - Alles zu Karriere, Bewerbung und Auswahlverfahren

Um Polizist/in zu werden, benötigst du in der Regel mindestens einen mittleren Bildungsabschluss oder das Abitur. Dazu kommen körperliche Fitness, charakterliche Eignung und gesundheitliche Tauglichkeit. Außerdem ist es wichtig, dass du die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt oder die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedsstaates.

Du kannst dich auch ohne deutsche Staatsangehörigkeit bewerben, solange du die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedsstaates besitzt und die sonstigen Voraussetzungen erfüllst. Ebenso machen auch einige Bundesländer Ausnahmen bei Bewerber/innen aus nicht EU-Staaten. Hier gelten jedoch gesonderten Regelungen. 

Der Bewerbungsprozess beginnt mit dem Einreichen der Bewerbungsunterlagen, gefolgt von einem schriftlichen Einstellungstest, einem Sporttest, einem Vorstellungsgespräch und einer polizeiärztlichen Untersuchung. Der Prozess kann je nach Bundesland oder Polizeibehörde variieren.

Schulnoten spielen nur bedingt eine Rolle bei der Bewerbung zur Polizei. In einigen Bundesländern wird ein bestimmter Notendurchschnitt für die Bewerbung vorausgesetzt, besonders für den gehobenen Dienst. In den meisten Fällen ist es jedoch der erworbene Schul- oder Bildungsabschluss, der für die jeweilige Laufbahn entscheidend ist. Das bedeutet, dass du zum Zeitpunkt der Bewerbung den entsprechenden Abschluss (z. B. mittlere Reife oder Abitur) nachweisen musst, aber die Schulnoten selbst sind nur selten von großer Bedeutung.

Im Auswahlverfahren selbst haben die Schulnoten keinen direkten Einfluss. Alle Bewerber/innen starten bei Null und werden nach ihren Leistungen im Einstellungstest, im Sporttest und bei der ärztlichen Untersuchung bewertet. Ein guter Schulabschluss kann deine Bewerbung zwar stärken, entscheidet aber nicht über dein Bestehen im Auswahlverfahren.

In der Regel ist für den gehobenen Dienst das Abitur oder die Fachhochschulreife erforderlich. In einigen Bundesländern kannst du dich jedoch auch mit einem mittleren Schulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung bewerben, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst.

Ja, fast alle Polizeibehörden verlangen von Bewerbern einen Sporttest. Dieser prüft Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. In einigen Bundesländern kann das Deutsche Sportabzeichen als Nachweis der körperlichen Fitness ausreichen.

Du kannst dich mit Online-Testtrainern und Übungsbüchern vorbereiten. Ein umfassendes Training in den Bereichen Logik, Sprachverständnis, Mathematik, Konzentration und Allgemeinwissen ist wichtig. Plattformen wie www.dertestknacker.de bieten auch kostenlose Übungstests an.

Polizistinnen und Polizisten müssen physisch und psychisch belastbar sein. Dies wird durch die polizeiärztliche Untersuchung festgestellt, bei der u.a. das Hör- und Sehvermögen, der Body-Mass-Index (BMI), das Herz-Kreislaufsystem und die allgemeine Fitness geprüft werden.

Die PDV 300 legt die körperlichen und gesundheitlichen Anforderungen für den Polizeidienst in Deutschland fest. Sie ist die Grundlage für die Beurteilung der Polizeidiensttauglichkeit und wird in der polizeiärztlichen Untersuchung angewendet.

Der BMI ist ein Kriterium zur Feststellung der körperlichen Eignung. Er sollte in der Regel zwischen 18 und 27,5 liegen, um die polizeidiensttaugliche körperliche Verfassung zu gewährleisten.

Bei der Polizei sind Tätowierungen nicht grundsätzlich verboten, aber sie dürfen im Dienst nicht sichtbar sein und müssen von der Uniform verdeckt werden. Tattoos mit extremistischen, diskriminierenden oder Gewalt verherrlichenden Motiven sind ein Ausschlussgrund.

Eine Sehschwäche ist kein sofortiger Ausschlussgrund. Allerdings müssen Mindestanforderungen an das Sehvermögen auch ohne Sehhilfen erfüllt werden. Der Sehtest im Rahmen der polizeiärztlichen Untersuchung wird dies überprüfen.

Ja, während der polizeiärztlichen Untersuchung wird eine Blut- und Urinprobe entnommen, um sicherzustellen, dass keine Drogen konsumiert werden. Sollte das Ergebnis vom Drogentest positive ausfallen, führt dies in der Regel zum Ausschluss aus dem Auswahlverfahren.

Neben dem Streifendienst in der Schutzpolizei gibt es viele Spezialisierungen wie Kriminalpolizei, Verkehrspolizei, Sondereinsatzkommandos (SEK) oder Wasserschutzpolizei. Auch Führungspositionen oder Tätigkeiten im höheren Dienst sind möglich.

Die Mindestgröße variiert je nach Bundesland, liegt aber in der Regel zwischen 160 cm und 165 cm. Einige Polizeibehörden akzeptieren Bewerber/innen, die die Mindestgröße nicht erreichen, wenn sie durch einen Eignungstest ihre körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Ja, in den meisten Bundesländern gibt es Altersgrenzen. Diese variieren, liegen aber meist zwischen 16 und 37 Jahren. In einigen Bundesländern gibt es Ausnahmen für Zeitsoldaten oder Bewerber/innen mit besonderen Lebensläufen, wodurch die Altersgrenzen etwas gelockert werden können.

Mit Ausnahme vom BKA, musst du als Polizist/in schwimmen können. In den meisten Bundesländern musst du einen Schwimmnachweis vorlegen, in der Regel das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze oder ein höherwertiges Abzeichen. Dies stellt sicher, dass du für mögliche Einsätze im oder am Wasser vorbereitet bist.

Du musst in den meisten Bundesländern spätestens bis zum Einstellungstermin einen Führerschein der Klasse B nachweisen können. In einigen Fällen muss der Führerschein erst zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Ausbildung oder dem Studium vorliegen. 

Ja, du kannst dich parallel bei verschiedenen Landespolizeien, der Bundespolizei und anderen Polizeibehörden bewerben. Es gibt keine Regel, die dies verbietet. Allerdings solltest du beachten, dass du für jedes Bundesland die spezifischen Voraussetzungen erfüllen musst.

Vorstrafen können ein Ausschlussgrund sein, besonders wenn es sich um schwerwiegende Delikte handelt. Kleinere Vergehen, die länger zurückliegen, müssen individuell bewertet werden. In jedem Fall ist ein guter Leumund vorteilhaft.