Vorstellungsgespräch bei der Polizei: Dein persönlicher Eindruck zählt
Das Vorstellungsgespräch, oft auch als Interview oder strukturiertes Interview bezeichnet, ist ein wichtiger Bestandteil des Auswahlverfahrens bei der Polizei. Es bietet dir die Gelegenheit, dich persönlich vorzustellen und die Prüfer von deiner Eignung für den Polizeidienst zu überzeugen. In dieser Phase wird dein Charakter, deine Motivation und deine Einstellung genau unter die Lupe genommen. Die Polizei möchte sicherstellen, dass du nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zum Team passt und die Herausforderungen des Polizeidienstes meistern kannst.
Neben klassischen Gesprächen, in denen du deinen Werdegang und deine Motivation erläuterst, gibt es auch strukturierte Interviews. Diese folgen einem klaren Fragenkatalog, um die Antworten der Bewerberinnen und Bewerber vergleichbar zu machen. In manchen Fällen wird das Vorstellungsgespräch auch als situatives oder verhaltensbasiertes Interview durchgeführt. Hier werden dir hypothetische oder reale Situationen aus dem Polizeialltag vorgelegt, auf die du reagieren musst. Diese Vielfalt an Gesprächsformen stellt sicher, dass die Prüfer einen umfassenden Eindruck von deiner Persönlichkeit, deinem Verhalten in stressigen Situationen und deiner Eignung für den Polizeidienst gewinnen können.
So läuft das Vorstellungsgespräch bei der Polizei ab
Das Vorstellungsgespräch im Auswahlverfahren dient dazu, mehr über dich als Person zu erfahren und herauszufinden, ob du die nötigen Eigenschaften für den Polizeidienst mitbringst. Der Ablauf des Gesprächs ist in der Regel strukturiert, um allen Bewerbenden die gleichen Chancen zu geben und die Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Es beginnt in der Regel mit einer Eigenvorstellung, bei der du die Gelegenheit hast, dich persönlich vorzustellen. Es ist wichtig, dass du selbstbewusst auftrittst und deine Ziele klar kommunizierst, da die Prüfer hier einen ersten Eindruck von dir gewinnen. Anschließend folgen allgemeine Fragen zu deiner Persönlichkeit, deinem Lebensweg und deiner Motivation, Polizist/in zu werden. Diese sollen zeigen, wie gut du dich mit dem Beruf auseinandergesetzt hast und wie du in stressigen Situationen reagierst.
Das Bewerbungsgespräch wird meist von einem Auswahlkomitee geführt, das aus Polizeiangehörigen und Psychologen besteht. Diese bewerten deine Antworten und dein Verhalten nach einem strukturierten Kriterienkatalog, um eine objektive Einschätzung deiner Eignung zu gewährleisten. Dies ist bei der Auswahl besonders relevant, weil die Polizei Kandidatinnen und Kandidaten sucht, die nicht nur körperlich fit, sondern auch sozial kompetent und emotional stabil sind. Bewertet werden unter anderem deine Kommunikationsfähigkeit, Sozialkompetenz und Selbstpräsentation. Wichtig ist vor allem, dass du authentisch bleibst und deine Motivation klar vermitteln kannst. Zeige, dass du die Anforderungen des Polizeidienstes verstehst und auch in schwierigen Situationen ruhig und strukturiert handeln kannst.
Mögliche Varianten des Vorstellungsgesprächs
- Interview: Hierbei handelt es sich um ein klassisches Frage-Antwort-Gespräch. Die Prüferinnen und Prüfer stellen dir Fragen zu deinem Lebenslauf, deiner Motivation und deiner Persönlichkeit. Du solltest auf typische Fragen vorbereitet sein, wie etwa „Warum möchtest du zur Polizei?“ oder „Welche Herausforderungen erwartest du im Polizeidienst?“.
- Strukturiertes Interview: Im strukturierten Interview gibt es einen festen Katalog von Fragen, der für alle Bewerbenden gleich ist. Diese Form sorgt für mehr Objektivität und Vergleichbarkeit, da alle Kandidaten dieselben Fragen beantworten müssen. Die Prüfer achten darauf, wie gut du in verschiedenen Situationen reagierst und ob du die Anforderungen der Polizei erfüllst.
- Multimodales Interview: Diese Variante kombiniert unterschiedliche Elemente, darunter klassische Interviewfragen, situative und verhaltensbezogene Fragestellungen. Hier werden sowohl deine fachlichen Kenntnisse als auch deine sozialen Kompetenzen getestet. Es können Fallbeispiele eingebracht werden, bei denen du erklären musst, wie du in bestimmten Situationen handeln würdest.
- Situatives/verhaltensbasiertes Interview: In dieser Form des Interviews wirst du mit konkreten Situationen konfrontiert, die du als Polizist/in möglicherweise erleben könntest. Du musst beschreiben, wie du in solchen Situationen reagieren würdest. Verhaltensbezogene Fragen konzentrieren sich darauf, wie du in der Vergangenheit in bestimmten Situationen gehandelt hast. Hier könnte eine Frage lauten: „Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie unter Druck eine wichtige Entscheidung treffen mussten.“
Das Einstellungsgespräch bei der Polizei bietet dir die Chance, nicht nur deine fachlichen Qualifikationen, sondern auch deine Persönlichkeit unter Beweis zu stellen. Eine gute Vorbereitung, Selbstbewusstsein und authentisches Auftreten sind die Schlüssel zu einem erfolgreichen Gespräch.
Welche Fragen stellt die Polizei im Vorstellungsgespräch?
Nach der Begrüßung startet das Vorstellungsgespräch bei der Polizei meist mit einer Selbstpräsentation. Du wirst gebeten, dich in wenigen Minuten vorzustellen – häufig mit Fragen wie „Stellen Sie sich bitte kurz vor.“ oder „Erzählen Sie uns etwas über sich.“ Was harmlos klingt, erfordert jedoch eine präzise und gut durchdachte Antwort. Denn die Prüfer möchten nicht deinen gesamten Lebenslauf hören, sondern erfahren, was dich als Person auszeichnet und wie deine bisherigen Erfahrungen auf den Polizeiberuf vorbereiten. Es geht darum, die wichtigsten Stationen deines Werdegangs auszuwählen und gezielt auf Eigenschaften und Qualifikationen einzugehen, die für den Polizeidienst relevant sind. Du hast hier die Gelegenheit, in zwei bis drei Minuten überzeugend darzulegen, warum du zur Polizei möchtest und was dich für diesen Beruf besonders geeignet macht.
Im Anschluss an die Selbstpräsentation folgt das eigentliche „strukturierte Interview“, welches aus einem Katalog mit weiteren Fragen besteht, der oft verschiedene Bereiche abdeckt. Diese typischen Fragen betreffen deine Motivation, deine Persönlichkeit und dein soziales Umfeld – und du kannst dich darauf gut vorbereiten.
Fragen zur Behörde und Berufsmotivation
Dieser Fragebereich dreht sich um deine Motivation für den Polizeiberuf und deine Entscheidung, dich bei einer bestimmten Behörde zu bewerben. Hier möchten die Prüfer herausfinden, warum du Polizist werden willst und ob du dir gut überlegt hast, welche Herausforderungen und Aufgaben dieser Beruf mit sich bringt. Es ist wichtig, dass du authentisch und gut vorbereitet auf diese Fragen antwortest, da sie den Kern deines Berufswunsches betreffen.
- „Warum möchten Sie Polizist/Polizistin werden?“
- „Was reizt Sie besonders an diesem Beruf?“
- „Warum haben Sie sich gerade für diese Behörde entschieden?“
Die Polizei stellt diese Fragen, um zu verstehen, ob deine Motivation für den Beruf tiefgründig und realistisch ist. Es reicht nicht, wenn du den Beruf nur als „spannend“ oder „abwechslungsreich“ empfindest. Die Prüfer wollen sehen, dass du die Verantwortung und die Herausforderungen des Polizeidienstes erkennst und bereit bist, diesen Beruf aus Überzeugung auszuüben. Sie möchten außerdem sicherstellen, dass du dich mit der Behörde auseinandergesetzt hast und bewusst gewählt hast, wo du arbeiten möchtest.
Zeige, dass du die notwendigen Eigenschaften für den Polizeidienst mitbringst, wie Durchsetzungsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit. Zudem wird darauf geachtet, wie gut du dich informiert hast – sowohl über den Beruf als auch über die spezifische Polizeibehörde, bei der du dich bewirbst.
Fragen zur zur Persönlichkeit
In diesem Fragebereich geht es darum, deine sozialen und emotionalen Fähigkeiten zu prüfen. Die Prüfer wollen wissen, wie du in stressigen oder konfliktgeladenen Situationen agierst und wie du dich in ein Team integrierst. Soziale Kompetenzen sind im Polizeiberuf entscheidend, da du ständig mit Menschen in unterschiedlichsten Situationen arbeiten wirst.
- „Wie reagieren Sie auf Stress oder Druck?“
- „Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie im Team gearbeitet haben.“
- „Wie gehen Sie mit Konflikten um?“
Die Polizei stellt diese Fragen, weil sie sehen will, wie gut du in sozialen und schwierigen Situationen agierst. Du wirst oft in stressige oder herausfordernde Situationen geraten, in denen schnelle Entscheidungen und der richtige Umgang mit Menschen entscheidend sind. Deine Fähigkeit, in einem Team zu arbeiten und Konflikte zu lösen, ist ein wichtiger Faktor im Polizeialltag.
Hier kommt es darauf an, dass du zeigen kannst, wie du in der Vergangenheit mit Druck oder Konflikten umgegangen bist. Dabei solltest du konkrete Beispiele nennen, um zu verdeutlichen, dass du diese Herausforderungen meistern kannst. Deine Antworten geben den Prüfern Einblick in deine Belastbarkeit, dein Einfühlungsvermögen und deine Fähigkeit, in schwierigen Situationen ruhig und lösungsorientiert zu handeln.
Fragen zum sozialen Umfeld
Der Polizeiberuf stellt hohe Anforderungen an dein Privatleben, weshalb die Polizei auch dein soziales Umfeld hinterfragt. Die Prüfer möchten wissen, wie dein Umfeld – Familie, Freunde oder Partner – zu deiner Entscheidung steht, Polizist/in zu werden. Dies gibt Aufschluss darüber, wie gut du privat unterstützt wirst.
- „Wie unterstützt Ihr soziales Umfeld Ihre Entscheidung, Polizist zu werden?“
- „Was sagt Ihre Familie zu Ihrem Berufswunsch?“
- „Wer steht hinter Ihrer Entscheidung, diesen Beruf zu wählen?“
Diese Fragen werden gestellt, weil ein unterstützendes soziales Umfeld für deinen Erfolg im Polizeiberuf von großer Bedeutung ist. Der Polizeidienst ist oft fordernd, sowohl zeitlich als auch emotional, und die Unterstützung von Familie und Freunden kann dir helfen, diesen Anforderungen besser gerecht zu werden.
Mache deutlich, dass du privat Rückhalt hast und dass dein Umfeld deine Berufswahl befürwortet. Die Prüfer möchten sicherstellen, dass du auch außerhalb des Berufs auf ein stabiles Netzwerk zurückgreifen kannst, das dich in schwierigen Zeiten unterstützt.
Fragen zum allgemeinen Interesse
Fragen zum allgemeinen Interesse gehören ebenfalls zum Vorstellungsgespräch bei der Polizei. Sie zielen darauf ab, mehr über dich als Person zu erfahren und herauszufinden, wie gut du über aktuelle Geschehnisse und gesellschaftliche Themen informiert bist. Die Prüfer möchten sehen, dass du dich nicht nur für den Polizeiberuf interessierst, sondern auch ein breites Allgemeinwissen und Interesse an relevanten Themen mitbringst. Diese Fragen geben dir die Möglichkeit, dein Wissen über Politik, Gesellschaft und aktuelle Themen zu zeigen.
- „Welche aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Themen beschäftigen Sie?“
- „Welche Rolle spielt die Polizei Ihrer Meinung nach in der Gesellschaft?“
- „Welche Nachrichten haben Sie in letzter Zeit besonders interessiert und warum?“
Die Polizei stellt diese Fragen, um herauszufinden, wie gut du über wichtige gesellschaftliche Themen informiert bist und ob du dich mit dem aktuellen Weltgeschehen auseinandersetzt. Ein Polizist sollte nicht nur über das gesetzliche und berufliche Umfeld informiert sein, sondern auch über die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die Einfluss auf seine Arbeit haben könnten. Deine Antworten geben den Prüfern einen Einblick in dein kritisches Denkvermögen und wie du dich mit komplexen Themen auseinandersetzt.
Wichtig ist, dass du dein Interesse an aktuellen Themen zeigen kannst und in der Lage bist, darüber nachzudenken und eine eigene Meinung zu entwickeln. Zeige, dass du informiert bist, aber auch, dass du Themen aus verschiedenen Perspektiven betrachten kannst. In diesem Fragebereich geht es nicht darum, die „richtige“ Antwort zu liefern, sondern eine durchdachte und fundierte Meinung zu äußern, die deine Bereitschaft zeigt, dich auch außerhalb des Berufes mit relevanten Themen auseinanderzusetzen.
Situative und Verhaltensbasierte Fragen
Situative und verhaltensbasierte Fragen sind ein wichtiger Teil des Vorstellungsgesprächs bei der Polizei. Diese Fragen zielen darauf ab, zu erfahren, wie du in bestimmten, realitätsnahen Situationen reagierst oder in der Vergangenheit reagiert hast. Sie geben den Prüfern einen direkten Einblick in dein Verhalten, deine Denkweise und deine Fähigkeit, in schwierigen oder unerwarteten Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bei situativen Fragen wirst du mit hypothetischen Szenarien konfrontiert, während verhaltensbasierte Fragen auf tatsächlichen Erlebnissen beruhen.
- Situative Frage: „Wie würden Sie reagieren, wenn Sie bei einem Einsatz auf eine aggressive Person treffen?“
- Verhaltensbasierte Frage: „Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie unter starkem Druck eine wichtige Entscheidung treffen mussten.“
- Situative Frage: „Was würden Sie tun, wenn Sie als Polizist/in Zeuge eines Gesetzesverstoßes eines Kollegen werden?“
Diese Fragen sind für die Polizei von großer Bedeutung, da sie zeigen, wie du unter Druck agierst und ob du in der Lage bist, in stressigen oder konfliktbeladenen Situationen ruhig, professionell und lösungsorientiert zu handeln. In vielen Fällen erfordert der Polizeidienst schnelles und entschiedenes Handeln in unvorhergesehenen Situationen – sei es in einem Einsatz oder im täglichen Umgang mit Bürgern.
Bei situativen Fragen sollst du zeigen, wie du hypothetische Herausforderungen bewältigst. Hier kommt es darauf an, dass du ruhig, überlegt und lösungsorientiert handelst. Es ist wichtig, dass du deutlich machst, wie du in schwierigen Situationen die Kontrolle behältst und eine durchdachte Entscheidung triffst.
Bei verhaltensbasierten Fragen geht es darum, auf konkrete Erfahrungen zurückzugreifen und zu erläutern, wie du in einer bestimmten Situation gehandelt hast. Hier wird deine Selbstreflexion getestet: Du solltest in der Lage sein, nicht nur zu beschreiben, was passiert ist, sondern auch, warum du so gehandelt hast und was du aus der Situation gelernt hast.
Eigene Fragen
Zum Ende des Vorstellungsgesprächs wirst du oft gefragt, ob du selbst noch Fragen hast. Dies ist eine wichtige Gelegenheit, um zu zeigen, dass du dich aktiv mit dem Beruf und der Behörde auseinandergesetzt hast. Es ist ratsam, sich im Vorfeld einige Fragen zu überlegen.
- „Wie sieht die Ausbildung zum Polizeianwärter genau aus?“
- „Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es innerhalb der Polizei?“
- „Wie wird der Polizeialltag in den ersten Jahren aussehen?“
Eigene Fragen sind ein Zeichen von Interesse und Vorbereitung. Die Prüfer möchten sehen, dass du dich intensiv mit dem Beruf und den Bedingungen auseinandergesetzt hast. Gleichzeitig geben dir diese Fragen die Möglichkeit, wichtige Informationen über deinen potenziellen Arbeitgeber zu erhalten.
Stelle gut durchdachte Fragen, die nicht leicht aus einer allgemeinen Informationsbroschüre zu entnehmen sind. Zeige, dass du dich nicht nur für den Beruf als solchen, sondern auch für die Behörde, ihre Arbeitsweise und deine Entwicklungsmöglichkeiten interessierst.
Gesprächsausklang und Abschied
Zum Abschluss des Gesprächs wirst du oft gefragt, ob du noch etwas hinzufügen möchtest. Dies ist deine letzte Gelegenheit, einen positiven Eindruck zu hinterlassen und eventuelle Punkte zu klären, die im Gespräch nicht vollständig zur Sprache kamen.
- „Möchten Sie noch etwas ergänzen?“
- „Gibt es noch offene Fragen Ihrerseits?“
- „Wie geht es nach diesem Gespräch weiter?“
Der Gesprächsausklang gibt dir die Möglichkeit, letzte Unklarheiten zu klären und einen positiven Abschluss zu finden. Es zeigt, dass du vorbereitet und professionell bist. Du solltest den Prüfern danken und dein Interesse am weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses deutlich machen.
Es kommt darauf an, dass du höflich und respektvoll bleibst und dich für das Gespräch bedankst. Ein guter Abschied hinterlässt einen positiven letzten Eindruck, der dir im weiteren Auswahlprozess zugutekommen kann.
Tipps für das strukturierte Interview
Im Vorstellungsgespräch mit strukturiertem Interview kommt es in erster Linie darauf an, dass du authentisch, gut vorbereitet und strukturiert auftrittst. Die Prüfer möchten nicht nur deine fachliche Eignung, sondern vor allem deine Persönlichkeit, deine sozialen Kompetenzen und dein Verhalten in stressigen Situationen kennenlernen. Sie möchten herausfinden, ob du die nötigen Eigenschaften für den Polizeidienst mitbringst, wie Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit und Stressresistenz. Es geht darum, dich als Person zu verstehen – nicht nur, was du über den Polizeiberuf weißt, sondern wie du ihn umsetzen möchtest und ob du mit den Herausforderungen umgehen kannst.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist deine Fähigkeit zur Selbstreflexion. Deine Antworten sollten zeigen, dass du in der Lage bist, über deine eigenen Handlungen nachzudenken und aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Es ist auch wichtig, dass du während des gesamten Gesprächs freundlich, respektvoll und professionell bleibst.
1. Informiere dich gründlich über die Polizei
Eine gute Vorbereitung beginnt damit, dass du dich umfassend über den Polizeiberuf und die Behörde informierst, bei der du dich bewirbst. Du solltest nicht nur die Aufgaben und Strukturen der Polizei kennen, sondern auch die speziellen Anforderungen deiner angestrebten Laufbahn (mittlerer oder gehobener Dienst) und der jeweiligen Polizeibehörde, sei es die Landespolizei, Bundespolizei oder das Bundeskriminalamt.
- Besuche die Karriereseiten der jeweiligen Polizei, um dich über deren spezifische Anforderungen zu informieren. Notiere dir wichtige Fakten, die du im Gespräch ansprechen kannst.
2. Übe deine Selbstpräsentation
Ein wesentlicher Teil des Vorstellungsgesprächs ist die Selbstpräsentation. Hier solltest du in wenigen Minuten klar und präzise deinen Werdegang und deine Motivation erklären. Vermeide es, deinen Lebenslauf einfach nachzuerzählen – wähle stattdessen gezielt Stationen und Erlebnisse aus, die einen direkten Bezug zu deinen Qualifikationen und deinem Berufswunsch haben.
- Übe deine Selbstpräsentation vor Freunden oder der Familie und bitte sie um Feedback. Achte darauf, dass dein Vortrag strukturiert ist und du in zwei bis drei Minuten alles Wichtige gesagt hast.
3. Bereite dich auf typische Fragen vor
Viele Fragen im Vorstellungsgespräch lassen sich gut vorbereiten, da sie oft in ähnlicher Form gestellt werden. Zum Beispiel wirst du wahrscheinlich nach deiner Motivation, deiner Belastbarkeit oder deinen sozialen Fähigkeiten gefragt. Überlege dir zu jeder dieser Themen konkrete Beispiele, die deine Antworten untermauern.
- Erstelle dir eine Liste mit typischen Fragen, wie „Warum möchten Sie Polizist werden?“ oder „Wie gehen Sie mit Konflikten im Team um?“. Beantworte diese Fragen schriftlich und übe sie, bis du sicher und überzeugend antworten kannst.
4. Kenne aktuelle gesellschaftliche und politische Themen
Da du als Polizist täglich mit gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert wirst, ist es wichtig, dass du über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen gut informiert bist. Lies regelmäßig Nachrichten, informiere dich über Gesetze und Entwicklungen, die die Polizeiarbeit betreffen, und sei bereit, darüber im Gespräch zu sprechen.
- Verfolge Nachrichten, politische Debatten und Gesetzesänderungen, die für den Polizeiberuf relevant sein könnten. Überlege dir, wie du zu diesen Themen stehst, um im Gespräch eine fundierte Meinung zu äußern.
5. Übe den Umgang mit situativen und verhaltensbasierten Fragen
Situative und verhaltensbasierte Fragen sind ein zentraler Bestandteil des strukturierten Interviews. Du wirst entweder mit hypothetischen Situationen konfrontiert („Was würden Sie tun, wenn…?“) oder gebeten, von realen Erlebnissen zu berichten, in denen du wichtige Entscheidungen treffen musstest. Hier kommt es darauf an, dass du ruhig und überlegt antwortest und den Prüfern zeigst, wie du in stressigen oder herausfordernden Situationen handelst.
- Denke an konkrete Erlebnisse, in denen du Verantwortung übernommen oder einen Konflikt gelöst hast. Bereite diese Antworten so vor, dass sie auf verschiedene Fragen anwendbar sind.
6. Bereite eigene Fragen vor
Zum Ende des Gesprächs wird dir oft die Möglichkeit gegeben, selbst Fragen zu stellen. Nutze diese Gelegenheit, um dein Interesse zu zeigen und offene Fragen zu klären. Überlege dir im Vorfeld Fragen zur Ausbildung, zu den nächsten Schritten im Auswahlverfahren oder zu deiner künftigen Rolle.
- Vermeide Fragen, deren Antworten leicht in Broschüren oder auf der Webseite zu finden sind. Stelle stattdessen gezielte Fragen, die zeigen, dass du dich intensiv mit der Behörde und der Ausbildung beschäftigt hast.
7. Trainiere deinen Auftritt
Dein Auftreten spielt eine große Rolle. Übe, selbstsicher, freundlich und ruhig zu sprechen. Achte auf deine Körpersprache – ein aufrechter Stand, Blickkontakt und ein offenes Auftreten sind wichtig, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
- Nimm dich beim Üben auf Video auf, um deine Körpersprache und dein Auftreten zu analysieren. Achte darauf, nicht hektisch zu wirken und klare, verständliche Sätze zu formulieren.
Kleidung und Körpersprache
Beim Vorstellungsgespräch bei der Polizei spielen sowohl dein äußeres Erscheinungsbild als auch deine Körpersprache eine zentrale Rolle, um einen positiven und professionellen Eindruck zu hinterlassen. Eine formelle und gepflegte Kleidung signalisiert, dass du den Termin und den Beruf ernst nimmst. Für Männer bedeutet dies in der Regel ein Anzug oder eine Kombination aus Jeans, Hemd und Sakko, während Frauen mit einem Blazer, einer Bluse oder einem schlichten Kleid punkten können. Wichtig sind dabei dezente Farben und minimalistische Accessoires, die deinen seriösen Auftritt unterstreichen. Saubere, gepflegte Schuhe und ein ordentlicher Gesamteindruck runden dein Erscheinungsbild ab.
Auch die Körpersprache ist entscheidend: Eine aufrechte Haltung zeigt Selbstbewusstsein und Aufmerksamkeit, während ruhige Handbewegungen und offener Blickkontakt dein Interesse und deine Konzentration signalisieren. Vermeide nervöse Gesten oder hektische Bewegungen, da diese Unsicherheit verraten könnten. Ein freundliches Lächeln zu Beginn und während des Gesprächs schafft eine angenehme Atmosphäre und zeigt deine positive Einstellung.
Mit der richtigen Kombination aus professioneller Kleidung und einer bewussten, selbstsicheren Körpersprache zeigst du, dass du den Anforderungen des Polizeidienstes gewachsen bist und bereit bist, dich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen.