Reaktions- & Konzentrationstest im Polizei Einstellungstest
Die Konzentrationsfähigkeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Polizeiberuf. Ob in stressigen Situationen, bei der Protokollierung von Einsätzen oder im Umgang mit sensiblen Daten – als Polizist/in musst du auch unter Druck konzentriert bleiben und fehlerfrei arbeiten können. Daher sind Reaktions- und Konzentrationstests ein wichtiger Bestandteil im Polizei Einstellungstest. Diese Tests prüfen nicht nur deine Aufmerksamkeitsspanne, sondern auch deine Fähigkeit, schnell und präzise zu reagieren.
Im Auswahlverfahren der Polizei werden Tests zur Überprüfung der Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit computergestützt durchgeführt. Hierzu sitzt du vor einem PC und bearbeitest die Aufgaben mithilfe von Maus, Tastatur oder zusätzlichen Eingabegeräten. Je nach Umfang des Tests dauert dieser Abschnitt zwischen 15 und 60 Minuten. Die Aufgaben sind vielfältig und reichen von der Erkennung von Buchstaben und Symbolen über Fehlerabgleiche bis hin zu Reaktionsaufgaben. Diese Bandbreite stellt sicher, dass unterschiedliche kognitive Fähigkeiten getestet werden, die im Polizeialltag häufig gefordert sind.
Typische Konzentrationstests bei der Polizei
Konzentrationstests sind wesentliche Bestandteile des Auswahlverfahrens bei der Polizei, da sie die Fähigkeit überprüfen, unter Druck aufmerksam und präzise zu arbeiten. Diese Tests simulieren typische Situationen, in denen Konzentration, Multitasking und schnelle Reaktionen erforderlich sind. Nicht jede Polizeibehörde setzt eigenständige Konzentrationstests ein, da der gesamte Einstellungstest bereits ein hohes Maß an Aufmerksamkeit verlangt. In Bundesländern, die solche Tests integrieren, variieren die Aufgabenformate. Dennoch gibt es einige Standardtests, die besonders häufig genutzt werden. Zu den 3 typischsten gehören folgende:
Konzentrationstest mit Symbolen
Der Konzentrationstest mit Symbolen, auch bekannt als Frankfurter Adaptiver Konzentrationsleistungs-Test (FAKT), werden dir Symbole in bestimmten Reihen oder als Einzelbilder angezeigt. Deine Aufgabe ist es, nach festgelegten Kriterien zu reagieren, z. B. durch das Drücken einer Taste, wenn ein Symbol mit einer bestimmten Eigenschaft auftaucht.
- Beispiel: Ein Pfeil wandert durch eine Symbolreihe (z. B. Kreise und Quadrate), und du musst reagieren, sobald der Pfeil auf ein bestimmtes Symbol zeigt.
- Ziel: Überprüfung der visuellen Wahrnehmung, Reaktionsgeschwindigkeit und der Fähigkeit, unter Zeitdruck präzise zu arbeiten.
Dieser Test ist insbesondere beim Auswahlverfahren der Polizei in Hessen und Rheinland-Pfalz ein fester Bestandteil des Computertests.
d2-Test
Der d2-Test ist ein klassischer Konzentrationstest, bei dem du in einer Liste aus Buchstaben alle Elemente markieren musst, die ein bestimmtes Merkmal aufweisen, z. B. den Buchstaben „d“ mit zwei Strichen. Gleichzeitig gilt es, andere Buchstaben und falsche Kombinationen zu ignorieren.
- Ziel: Überprüfung von Genauigkeit, Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum.
Determinationstest
Dieser Test stammt aus dem Wiener Testsystem und wird häufig bei anspruchsvolleren Auswahlverfahren wie denen für Spezialeinheiten oder höhere Laufbahnen eingesetzt. Auf einem Bildschirm erscheinen verschiedene Symbole (z. B. Kreise oder Rechtecke), die je nach Position entweder durch eine Taste oder ein Pedal aktiviert werden müssen.
- Ziel: Testen von Multitasking-Fähigkeiten, Reaktionsgeschwindigkeit und Stressresistenz.
Spezifischer Konzentrationstest bei der Polizei Hessen und Rheinland-Pfalz
Im Polizei Einstellungstest der Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz gehören Konzentrationstests fest zum computergestützten Auswahlverfahren. Diese Tests sind darauf ausgelegt, deine Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Belastbarkeit unter Druck zu prüfen. Dabei kommen spezifische Aufgabenformate wie der Frankfurter-Adaptiver-Konzentrationsleistungstest, kurz FAKT, zum Einsatz, welcher gezielt die Konzentrationsfähigkeit mittels Diskriminierungsaufgaben ermittelt.
Der Testaufbau des Frankfurter Adaptiver Konzentrationsleistungs-Test
Der Frankfurter Adaptive Konzentrationsleistungs-Test (FAKT) verwendet eine strukturierte Aufgabenstellung, um die Fähigkeit der Testteilnehmenden zu überprüfen, zielgerichtet und präzise zwischen relevanten und irrelevanten Reizen zu unterscheiden. Der Test kombiniert dabei verschiedene Dimensionen und fordert eine konstante Aufmerksamkeit und Fehlervermeidung. Der Testaufbau des FAKT gestaltet sich wie folgt:
Der FAKT-Test basiert auf sogenannten „Frankfurter Diskriminationsitems“, die sich aus vier unterschiedlichen figuralen Itemarten zusammensetzen: Kreis oder Quadrat mit jeweils zwei oder mit drei Punkten in der Mitte. Jede Itemart besteht aus zwei Items, die sich in der Anordnung der Punkte unterscheiden.
- Zielitems (Targets): Kreis mit 3 Punkten und Quadrat mit 2 Punkten
- Nicht-Zielitems (Non-Targets): Kreis mit 2 Punkten und Quadrat mit 3 Punkten
Die Aufgabe der Testteilnehmenden besteht darin, fortlaufend zwischen Zielitems (Targets) und Nicht-Zielitems (Non-Targets) zu unterscheiden. Dies geschieht durch das vollständige Markierungs-Prinzip, bei dem jedes Item das Drücken einer bestimmte Reaktionstaste auf der Computertastatur erfordert:
- Für Zielitems (Targets) wird z. B. die Taste „1“ gedrückt.
- Für Nicht-Zielitems (Non-Targets) wird z. B. die Taste „0“ gedrückt.
Dadurch müssen Teilnehmende bei jedem angezeigten Item aktiv eine Entscheidung treffen, was eine durchgehend gerichtete Aufmerksamkeitsleistung erfordert.
Die Unterscheidung der Items erfolgt anhand von zwei relevanten Dimensionen:
- 1. Gestalt: Kreis oder Quadrat.
- 2. Punkteanzahl: Zwei oder drei Punkte.
Eine dritte Dimension, nämlich die Punkteanordnung, wird nicht zur Unterscheidung herangezogen. Sie dient lediglich als irrelevante Information, die gezielt ausgeblendet werden muss.
Die Reihenfolge, in der die Items auf dem Bildschirm erscheinen, ist zufällig. Diese Variation fordert die Teilnehmenden zusätzlich heraus, da sie keine Regelmäßigkeiten nutzen können und jede Entscheidung auf die unmittelbare visuelle Wahrnehmung gestützt werden muss.
- Unterscheidungsfähigkeit: Ziel ist es, Zielitems korrekt zu identifizieren und Nicht-Zielitems konsequent auszuschließen.
- Aufmerksamkeitssteuerung: Jede Präsentation erfordert eine bewusste Reaktion, sodass Ablenkungen vermieden und irrelevante Informationen ausgeblendet werden müssen.
- Fehlervermeidung: Die Tests bewerten sowohl die Anzahl der korrekt erkannten Zielitems als auch die Fehlerquote bei Nicht-Zielitems.
Präzise Prüfung von Aufmerksamkeit und Konzentration
Der FAKT-Test stellt hohe Anforderungen an die Konzentrationsfähigkeit, da er sowohl die Unterscheidung zwischen verschiedenen Reizdimensionen als auch die konsequente Fehlervermeidung überprüft. Mit seiner klar strukturierten Aufgabenstellung simuliert der Test die Anforderungen des Polizeialltags, in dem schnelle und fehlerfreie Entscheidungen häufig unter Stress getroffen werden müssen.