Der Weg zur BFE: Voraussetzungen, Auswahlverfahren und Ausbildung
Die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) ist eine spezialisierte Polizeieinheit für Festnahmen und Beweissicherung bei gewalttätigen und dynamischen Großlagen. Im Unterschied zu SEK und MEK, die verdeckte oder hochgefährliche Einsätze durchführen, konzentriert sich die BFE auf gezielte Festnahmen und Beweissicherung, oft in unübersichtlichen Situationen. Die BFE übernimmt Festnahmen in großen Mengen, sichert Beweismaterial und unterstützt bei Großlagen, in denen schnelle und entschlossene Reaktionen erforderlich sind. Ihre Teams sind bundesweit einheitlich organisiert, meist in der Bereitschaftspolizei eingesetzt, und speziell darauf trainiert, auch bei eskalierenden Situationen strukturiert und effizient zu agieren. Diese Struktur ermöglicht länderübergreifendes Handeln und die Bündelung von Kräften bei Großlagen.
Der Weg zur BFE führt über eine fundierte Ausbildung im Polizeivollzugsdienst und Berufserfahrung, oft in der Bereitschaftspolizei oder in einer anderen Einsatzeinheit. Wenn du Interesse daran hast, im BFE zu arbeiten, solltest du bereit sein, ein strenges Auswahlverfahren und eine spezielle Ausbildung zu durchlaufen, die dich auf den Einsatz in konfliktgeladenen und dynamischen Situationen vorbereitet. Neben körperlicher Fitness und taktischem Verständnis sind Teamfähigkeit, Stressresistenz und die Fähigkeit, auch unter Druck präzise und überlegt zu handeln, unverzichtbare Voraussetzungen.
BFE Einstieg: Bewerbung und Voraussetzungen
Der Einstieg in eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) wird von den jeweiligen Polizeibehörden geregelt. Grundvoraussetzung ist jedoch zunächst die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung oder das Studium im Polizeivollzugsdienst. Außerdem musst du in der Regel mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einer regulären Hundertschaft gesammelt haben, um dich bewerben zu können. Die Altersgrenzen für die Bewerbung variieren je nach Bundesland, sodass du dich vorab bei deiner zuständigen Polizeibehörde informieren solltest. Auch Frauen können trotz der hohen sportlichen Anforderungen ihren Dienst in der BFE verrichten.
Für die Aufnahme in die BFE ist neben gesundheitlicher Fitness auch eine überdurchschnittliche körperliche Leistungsfähigkeit erforderlich. Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit stehen im Fokus der Anforderungen. Darüber hinaus wirst du im Rahmen der Vorbereitung speziell geschult und trainiert. Die Ausbildung bei der BFE vermittelt dir die Fähigkeiten, die du brauchst, um in dynamischen und potenziell gefährlichen Situationen sicher und effizient zu handeln.
Eignungs- und Auswahlverfahren der BFE
Der Einstieg in die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) ist anspruchsvoll und setzt das Bestehen eines umfangreichen Auswahlverfahrens voraus. Anders als in regulären Einsatzzügen kannst du nur dann im BFE Dienst leisten, wenn du dieses Verfahren erfolgreich absolvierst und anschließend eine sechswöchige Einführungsfortbildung (EFB) durchläufst. In dieser Fortbildung werden nicht nur deine psychische und körperliche Leistungsfähigkeit getestet, sondern auch Grundkenntnisse im Abwehr- und Zugriffstraining (AZT) sowie Zwangsmittel- und Schießtraining (ZST) vermittelt. Ziel ist es, dich optimal auf die späteren Herausforderungen vorzubereiten, da BFE-Kräfte besonders fit und belastbar sein müssen.
Ablauf des Auswahlverfahrens
Das Auswahlverfahren für die BFE gliedert sich in zwei zentrale Teile: körperliche Tests und ein persönliches Auswahlgespräch. Die genauen Anforderungen können je nach Polizeibehörde variieren, doch die Prüfungen sind darauf ausgelegt, deine körperliche Eignung für die besonderen Aufgaben der BFE zu überprüfen.
1. Teil: Körperliche Tests
Die körperlichen Tests bestehen aus Übungen, die sich auf die spezifischen Anforderungen der BFE vorbereiten. Beispielhafte Übungen sind:
- Hallenparcours mit Hindernissen, die Beweglichkeit und Koordination fordern.
- Krafttests, wie Klimmzüge, Bankdrücken und Seilklettern, um deine Kraftreserven zu testen.
- Cooper-Test, um deine allgemeine Ausdauer zu bewerten.
- Das Transportieren einer Übungspuppe (Dummy), um deine Kraft und Technik in simulierten Festnahmesituationen zu prüfen.
- Selbstverteidigung mit dem Einsatzmehrzweckstock (EMS), um deine taktischen Fähigkeiten im Nahkampf zu beurteilen.
- Lauftests mit Körperschutzausstattung (KSA), Helm und Beinschutz, die deine Belastbarkeit in voller Ausrüstung testen.
- Geländeläufe, die dich unter realistischen Bedingungen auf deine körperliche und mentale Ausdauer prüfen.
Diese Tests sollen sicherstellen, dass du den hohen physischen Anforderungen der BFE gewachsen bist und auch unter schwierigen Bedingungen leistungsfähig bleibst.
2. Teil: Persönliches Auswahlgespräch
Hast du den körperlichen Teil bestanden, wirst du zum persönlichen Auswahlgespräch mit der Führung eingeladen. In diesem Gespräch geht es darum, dich und deine Motivation besser kennenzulernen. Die Kommission möchte verstehen, warum du Teil der BFE sein möchtest, und bewertet dabei auch deine persönliche Eignung, Teamfähigkeit und deinen Umgang mit Druck und Risiken. Dieses Gespräch ist ein entscheidender Schritt, um festzustellen, ob du den besonderen Anforderungen der Einheit gewachsen bist.
Das Auswahlverfahren der BFE ist herausfordernd und verlangt dir sowohl körperlich als auch mental alles ab. Wenn du es erfolgreich meisterst, wirst du in der Einführungsfortbildung auf die Grundlagen deiner späteren Aufgaben vorbereitet. Hier legst du den Grundstein für eine anspruchsvolle und spannende Karriere in einer der vielseitigsten Spezialeinheiten der Polizei.
Wie läuft das Auswahlverfahren für die Polizeiausbildung ab?
Die Ausbildung in der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit
Die Ausbildung in der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) ist intensiv und bereitet dich auf die vielfältigen Herausforderungen im Einsatz vor. Nach erfolgreichem Bestehen des Auswahlverfahrens durchläufst du eine mehrwöchige Einführungsfortbildung (EFB). In dieser Phase werden sowohl deine körperliche als auch deine psychische Leistungsfähigkeit weiterentwickelt.
Bestandteile der BFE-Ausbildung:
- Abwehr- und Zugriffstraining (AZT): Hier erlernen Sie Techniken zur Selbstverteidigung und zum sicheren Zugriff auf Personen. Das Training umfasst verschiedene Einsatzsituationen, um dich auf den Ernstfall vorzubereiten.
- Zwangsmittel- und Schießtraining (ZST): Du wirst im Umgang mit polizeilichen Zwangsmitteln geschult und erhältst ein intensives Schießtraining. Ziel ist es, den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von Waffen und Einsatz anderer Mittel zu gewährleisten.
- Einsatz- und Taktikschulung: Du erlernst taktische Vorgehensweisen für unterschiedliche Einsatzszenarien, insbesondere in unübersichtlichen und dynamischen Lagen. Dies beinhaltet das Vorgehen in geschlossenen Einheiten, Kommunikation im Team und das Verhalten in Stresssituationen.
- Körperliche Fitness: Ein Schwerpunkt liegt auf der Steigerung deiner körperlichen Leistungsfähigkeit. Regelmäßiges Training in den Bereichen Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit ist essentiell, um den Anforderungen im Einsatz gerecht zu werden.
- Rechtskunde: Du erhältst fundierte Kenntnisse in den rechtlichen Grundlagen, die für den polizeilichen Einsatz relevant sind. Dies umfasst unter anderem das Polizeirecht, Strafrecht und die Anwendung von Zwangsmitteln im rechtlichen Rahmen.
Während der gesamten Ausbildung wird großer Wert auf Teamarbeit und Kommunikation gelegt. Du lernst, wie wichtig es ist, im Team zu agieren und sich auf deine Kolleginnen und Kollegen verlassen zu können. Die Ausbildung ist darauf ausgelegt, dich umfassend auf die anspruchsvollen Aufgaben in der BFE vorzubereiten und sicherzustellen, dass du in jeder Situation professionell und effektiv handeln kannst.
FAQ - Fragen und Antworten zur BFE
Was ist die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE)?
Die BFE ist eine spezialisierte Einheit der Polizei, die bei Großlagen wie Demonstrationen, Ausschreitungen oder Fußballspielen eingesetzt wird. Sie ist darauf spezialisiert, Beweise zu sichern und gezielt Straftäter festzunehmen, häufig in dynamischen und unübersichtlichen Situationen.
Welche Aufgaben übernimmt die BFE?
Die Hauptaufgaben der BFE umfassen:
- Festnahme von Straftätern in unübersichtlichen Lagen
- Dokumentation und Sicherung von Beweismaterial
- Unterstützung bei Großlagen wie Demonstrationen, Fußballspielen oder Ausschreitungen
- Schutz von Einsatzkräften und Deeskalation bei potenziell eskalierenden Situationen
Verfügt die Bundespolizei auch über eine BFE?
Die Bundespolizei verfügt ebenfalls über eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). Diese Einheiten sind ähnlich wie die BFE der Landespolizeien organisiert, übernehmen jedoch spezielle Aufgaben, die in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei fallen. Dazu gehören:
- Einsätze bei Großveranstaltungen und Demonstrationen: Unterstützung bei der Sicherstellung der öffentlichen Ordnung, insbesondere bei Ereignissen mit bundesweiter Bedeutung.
Festnahmen in dynamischen - Einsatzlagen: Gezielte Festnahme von Straftätern, besonders bei gewalttätigen oder gefährlichen Situationen.
- Schutz von Bahnhöfen, Flughäfen und kritischer Infrastruktur: Die BFE der Bundespolizei wird auch zur Sicherung besonders gefährdeter Einrichtungen eingesetzt.
- Beweissicherung bei Straftaten: Dokumentation und Sicherung von Beweismaterial zur Unterstützung von Ermittlungen.
- Räumung und Sicherung von Objekten: Einsatz bei Hausbesetzungen oder in anderen Konfliktlagen, in denen eine schnelle und präzise Polizeiarbeit erforderlich ist.
Welche Voraussetzungen muss ich für die BFE erfüllen?
Die genauen Anforderungen für die BFE können je nach Bundesland leicht variieren. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehören vor allem:
- Eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Studium im Polizeivollzugsdienst
- Mindestens zwei Jahre Berufserfahrung, meist in einer Hundertschaft
- Gute körperliche Fitness und gesundheitliche Eignung
- Belastbarkeit, Teamfähigkeit und die Bereitschaft, in stressigen Situationen zu arbeiten
Können sich auch Frauen für die BFE bewerben?
Ja, Frauen können sich ebenfalls für die BFE bewerben. Sie müssen jedoch die gleichen hohen sportlichen und mentalen Anforderungen wie ihre männlichen Kollegen erfüllen.
Wie läuft das Auswahlverfahren der BFE ab?
Das BFE-Auswahlverfahren besteht in der Regel aus:
- Körperliche Tests: Diese umfassen Kraftübungen wie Klimmzüge, Bankdrücken und Seilklettern, sowie Ausdauertests wie den Cooper-Test, Geländeläufe und Tests in voller Körperschutzausstattung (KSA).
- Persönliches Auswahlgespräch: Hier wirst du von der Führung zu deiner Motivation, deinem Teamgeist und deiner Eignung für die BFE befragt.
Wie lange dauert die Ausbildung in der BFE und was sind die Inhalte?
Die Ausbildung beginnt mit einer sechswöchigen Einführungsfortbildung (EFB), in der du folgende Fähigkeiten erlernst:
- Abwehr- und Zugriffstraining (AZT)
- Zwangsmittel- und Schießtraining (ZST)
- Taktisches Verhalten in Einsätzen
- Rechtliche Grundlagen für den Einsatz
- Stärkung Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit
Nach der Einführungsphase wirst du regelmäßig weitergebildet, um deine Fähigkeiten auf dem neuesten Stand zu halten.
Wie hoch ist das Gehalt in der BFE?
Das Gehalt richtet sich nach den Besoldungsgruppen des öffentlichen Dienstes und deinem Dienstgrad. Im Durchschnitt verdienen BFE-Beamte je nach Erfahrung und Bundesland zwischen 3.000 und 4.500 Euro brutto monatlich, zuzüglich möglicher Gefahrenzulagen.
Gibt es Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb der BFE?
Innerhalb der BFE kannst du dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, wie:
- Schießtraining und Waffenausbildung
- Einsatz- und Zugriffstaktiken
- Kommunikationstechniken
- Dokumentation und Beweissicherung
Wie oft trainiere ich BFE-Beamte?
BFE-Beamte absolvieren regelmäßig Schulungen, um ihre körperlichen, taktischen und rechtlichen Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten. Besonders körperliche Fitness und der Umgang mit Zwangsmitteln werden intensiv geschult.