Hörtest bei der polizeiärztlichen Untersuchung: Das musst Du wissen!

Wenn Du Dich bei der Polizei bewirbst, durchläufst Du drei verschiedene Testphasen. Diese Tests sollen sicherstellen, dass die Bewerber und Bewerberinnen auch wirklich die für den Polizeidienst erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen. Überprüft wird dabei so ziemlich alles, von Deinem mathematischen und logischen Denkvermögen über Allgemeinbildung bis hin zu den deutschen Sprachkenntnissen, räumlichem Vorstellungsvermögen und der Fähigkeit zum abstrakten Denken. Das alles zusammen mit einer Überprüfung der Gedächtnisleistung bildet den ersten Teil der Tests. Dieser Teil wird am PC absolviert und stellt schon eine ordentliche Hürde dar. Wie Du Dich auf diesen Test vorbereitest, erfährst Du hier bei uns.
- Deutschtest
- PC-basierter Test wie beim Assessment Center
- Sporttest
- polizeiärztliche Untersuchung mit allgemeinmedizinischer Untersuchung, Sehtest, Hörtest, Belastungs-EKG
Polizei Hörtest? Wozu?
Wenn Du bei der Polizei arbeitest, müssen Deine Ohren einwandfrei funktionieren. Denn Du musst viel mit Menschen sprechen, zuhören können, und dabei darfst Du kein einziges Wort überhören. Denn in vielen Situationen ist es wichtig, dass Du Dich auf Deine Wahrnehmung verlassen kannst. Dass Du sogar dazu in der Lage bist, zwischen Zeilen zu hören und zu verstehen. Neben psychologischem Feingefühl gehört einfach dazu, dass dein Gehör zuverlässig ist. Dabei wird nicht untersucht, ob Du eine Nadel im Opernsaal fallen lässt: Besonders leise Töne musst Du gar nicht unbedingt wahrnehmen können. Überprüft wird dagegen:
- Tinnitus
- Gehörsturz
- Folgen eines Gehörsturzes
- Entzündungen im Ohr
- Beschädigungen des Trommelfells
Viele Beschädigungen im Bereich des Hörapparats bemerkt man selbst nicht. Denn wer schlecht hört, ist nicht von einen Tag auf den anderen mal einfach taub. Sondern das ist in der Regel ein schleichender Prozess. Vor allem dann, wenn es zu Entzündungen im Ohr kam, nimmt das Hörvermögen über einen längeren Zeitraum langsam, aber kontinuierlich ab. Meist bemerken das Menschen in der Umgebung eher als man selbst. Und es muss auch immer unterschieden werden, ob das Hörvermögen insgesamt abnimmt, oder ob nur bestimmte Dinge nicht mehr so ganz funktionieren.
Manchmal ist nur das Sprachverständnis wirklich schwer betroffen, in anderen Fällen können Geräusche nicht mehr einer bestimmten Richtung zugeordnet werden. Dabei können bestimmte Lautstärken betroffen sein, aber auch nur manche Frequenzen, also Tonhöhen. Letzteres ist besonders bei Sprache ein Problem: Die meisten Menschen sprechen in einer Art Singsang, und die Betonung transportiert einen Teil der Bedeutung. Dementsprechend ungenügend ist es, wenn Du einen Teil der höheren oder niedrigeren Frequenzen nicht mehr wahrnimmst und beispielsweise aufgrund dessen einige Wörter einfach falsch verstehst. Um nur ein Beispiel zu nennen.
So läuft der Hörtest ab

Die polizeiärztliche Untersuchung findet am dritten Tag statt, und das gilt für alle Bundesländer. Der Polizei Hörtest ist nur ein Teil davon. Er findet normalerweise in einer schalldichten Kabine statt. Das ist ein Raum, in den keine Geräusche von draußen eindringen. Du wirst also beim Polizei Hörtest weder vom Straßenverkehr vor dem Haus, noch von quasselnden Mitbewerbern oder -bewerbinnen gestört werden.
Über Kopfhörer bekommst Du während des Tests Geräusche zugespielt. Die können nur für ein Ohr oder für beide Ohren hörbar sein. Deine Reaktion darauf verrät viel über Deine Polizeidiensttauglichkeit. Denn an Deinen Reaktionen und Angaben kann der jeweilige untersuchende Arzt beim Hörtest bei der Polizei feststellen, ob Du Probleme mit den Ohren oder ein eingeschränktes Hörvermögen hast. Es werden übrigens ganz unterschiedliche Frequenzen im Test benutzt, so dass ein sehr viel Breitees Spektrum an Tönen abgedeckt wird als das, was Du im Alltag zu hören bekommst. Am Besten hörst Du übrigens im Frequenzbereich zwischen 500 und 6.000 Hertz. Das ist der Bereich, in dem sich die menschliche Sprache bewegt. Und was die Lautstärke angeht: Die leisesten noch hörbaren Töne liegen bei einem Pegel von etwa 0 Dezibel, und aber 120 Dezibel ist die Grenze zum Schmerz erreicht.
Sprachverstehen ist komplex
- aus Maus wird Haus oder Laus
- aus Turm wird Wurm oder Sturm
- Hase, Nase und Blase klingen sehr gleich
- Pferd, leert, gärt und Bert sind oft nur aus dem Zusammenhang zu unterscheiden
- Auge, Lauge und Schraube lassen sich nur dann unterscheiden, wenn man deutlich spricht
Wie gut man die einzelnen Wörter unterscheiden kann, liegt nicht nur an der deutlichen Aussprache der wenigen, die sie sagen. Auch die Geräuschkulisse ist wichtig. Die Laute S, Sch, F, G, H, T, P und Z beispielsweise sind etwas höher als andere Konsonanten. Sie werden bei Stimmengewirr im Hintergrund einfach nicht mehr wahrgenommen. Ob man also einen Topf auf dem Kopf trägt oder einen Zopf, das ist oft gar nicht so genau zu unterscheiden. Aus diesem Grund wird das Hörvermögen nicht nur in den gängigsten Frequenzen getestet, sondern auch in den Randfrequenzen und in verschiedenen Lautstärken.
Audiometrie: Austesten der Grenzen des Hörbaren
- eine Durchlöcherung des Trommelfells
- ein Tinitus und der Zustand nach einem Hörsturz
- Mittelohrvereiterungen, vor allem wiederkehrende und chronische
Außerdem müssen die Anforderungen der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung „Lärm“ erfüllt werden. Das wird im Rahmen einer Kurzanamnese, einer genauen Untersuchung des Außenohrs und der bereits erwähnten Tonaudiometrie festgestellt. Die Testfrequenzen liegen hier in Luftleitung bei einem bis sechs kHz.
Unterschiede der Bundesländer in den Anforderungen?

Eigentlich gibt es ja nicht so etwas wie die Bundespolizei. Du bewirbst Dich grundsätzlich für den Polizeidienst in einem bestimmten Bundesland, nicht für die Bundespolizei. Polizei ist nämlich Ländersache, und das ist auch der Hörtest bei der Polizei. Bist Du aber in dem einen Bundesland durchgefallen, brauchst Du die Prüfung nicht in einem anderen Bundesland zu wiederholen: Die polizeiärztliche Untersuchung ist im Ablauf überall gleich, die Ausschlusskriterien sind bundesweit einheitlich geregelt. Für den Hörtest bedeutet das, alle testen gleich. Zumindest in der Theorie: Der Polizei Hörtest muss 30db in der Audiometrie genauso abtesten wie andere Schallpegel und die unterschiedlichen Frequenzen. Allerdings sind zumindest für den Sprachtest und den Wissenstest die Anforderungen wohl etwas unterschiedlich gestaltet. Wir haben uns für Dich die polizeiärztliche Untersuchung in ihrem Ablauf, der Audiometrie und allem, was dazu gehört, in den einzelnen Bundesländern für Dich angesehen.
Polizeiärztliche Untersuchung in Baden-Württemberg
Der Hörtest der Polizei in Baden-Württemberg fällt laut Erfahrungsberichten eher harmlos aus: Eine äußere Begutachtung der Ohren ist alles, was stattfindet. Die dazu befragten Bewerber und Bewerberinnen hatten allerdings alle anderen Prüfungen mit Bravour absolviert und wussten, dass sie gut hören. Da es keinerlei Verdachtsmomente gab, wurde wohl keine tiefergehende Untersuchung des Gehörs angeordnet. Das muss allerdings nicht immer so locker ablaufen.
Polizeiärztliche Untersuchung und Polizei Hörtest Bayern
Die polizeiärztliche Untersuchung in Bayern wird ernst genommen: Hier wird grundsätzlich der gesamte Hörtest durchgeführt. Eine einfache äußere Begutachtung der Ohren reicht nicht aus. Getestet wird über Audiometrie in allen möglichen Frequenzbereichen. Das Spektrum reicht von 0db über im Polizei Hörtest 30db bis knapp an die Schmerzgrenze. Und vor allem: Die polizeiärztliche Untersuchung wird am Einstellungstag noch einmal wiederholt. Es könnte sich ja etwas verändert haben.
Hörtest und polizeiärztliche Untersuchung in Berlin
Auch die polizeiärztliche Untersuchung in Berlin sieht einen Hörtest vor. Das Vorgehen ist wie in andere Bundesländern auch: Es wurden bisher keine Besonderheiten berichtet. Insgesamt scheint es in Berlin etwas länger zu dauern, Termine für das Belastungs-EKG müssen manchmal verschoben werden, die Auswertung der Testergebnisse dauert ein paar Tage.
Hörtest Polizei NRW
In NRW findet der Hörtest im Rahmen der polizeiärztlichen Untersuchung schon am zweiten Prüfungstag statt, nämlich zwischen dem PC-Test und dem Assessment Center Test. Der Sporttest fällt in diesem Bundesland ganz weg, stattdessen müssen das Sportzeichen und der Rettungsschwimmer in Bronze vorgewiesen werden. Der Hörtest der Polizei in NRW wird genauso streng gehandhabt wie die gesamte polizeiärztliche Untersuchung: Man ist hier extrem gründlich.
Polizei Hessen: Hörtest
Die Polizei in Hessen beschreibt ganz genau, wie der Ablauf der polizeiärztlichen Untersuchung ist. Auch der Hörtest ist beschrieben, er findet hier wie üblich in einer schalldichten Kabine oder mit Kopfhörern statt. Getestet werden seitengetrennt ganz unterschiedliche Frequenzbereiche und Schallpegel. Der Polizei Hessen Hörtest ist Teil der polizeiärztlichen Untersuchung. Ob die polizeiärztliche Untersuchung am Einstellungstag wiederholt werden muss, ist online auf den entsprechenden Seiten der Polizei nicht einsehbar.
Andere Bundesländer?
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