Belastungs-EKG mit Ergometer-Test
Ein wichtiger Bestandteil der polizeiärztlichen Untersuchung ist das EKG, insbesondere das Belastungs-EKG auf dem Ergometer. Diese Untersuchung dient dazu, die Funktion deines Herzens während körperlicher Anstrengung zu überprüfen. Dabei wird genau festgestellt, wie dein Herz auf steigende Belastungen reagiert, ob es Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus gibt und ob deine Herz-Kreislauf-Funktion hohen Anforderungen standhält. Das Belastungs-EKG ist somit eine unverzichtbare Untersuchung, um sicherzustellen, dass du körperlich fit genug für den Polizeidienst bist. Im täglichen Einsatz musst du in der Lage sein, in stressigen und körperlich fordernden Situationen, wie Verfolgungen oder Rettungseinsätzen, zuverlässig zu handeln. Das EKG gibt den Ärzten eine klare Auskunft darüber, ob dein Herz dafür gut gerüstet ist. Denn ein gesundes Herz ist für den Polizeidienst unerlässlich, da Polizistinnen und Polizisten in ihrem Beruf häufig auf ihre körperliche Fitness angewiesen sind, um Einsätze sicher und effektiv bewältigen zu können.
Das EKG bei der polizeiärztlichen Untersuchung
Ein EKG (Elektrokardiogramm) ist eine medizinische Untersuchung, die die elektrische Aktivität des Herzens misst und aufzeichnet. Es zeigt in Form von Kurven auf einem Bildschirm oder Papier, wie das Herz schlägt und ob es Unregelmäßigkeiten gibt. Dabei werden die elektrischen Signale, die das Herz während eines Herzschlags aussendet, erfasst. Ein EKG wird häufig verwendet, um Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte oder andere Herzprobleme zu diagnostizieren. Während der Untersuchung werden Elektroden auf die Haut aufgebracht, meist an den Armen, Beinen und am Brustkorb, um die elektrischen Signale des Herzens zu messen. Ein EKG kann sowohl im Ruhezustand als auch unter Belastung (Belastungs-EKG) durchgeführt werden, um zu überprüfen, wie das Herz auf verschiedene körperliche Anforderungen reagiert.
Ein EKG (Elektrokardiogramm) wird bei der polizeiärztlichen Untersuchung durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Herz des Bewerbers oder der Bewerberin gesund und in der Lage ist, den physischen Anforderungen des Polizeidienstes standzuhalten. Da der Beruf des Polizisten oder der Polizistin oft körperlich anstrengend ist und in stressigen Situationen schnelles Handeln erfordert, ist es wichtig, dass das Herz zuverlässig arbeitet und keine Auffälligkeiten zeigt.
Welche Folgen hat ein negatives EKG?
Ein negatives EKG kann zum sofortigen Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren führen, da der Arzt oder die Ärztin deine gesundheitliche Eignung für den Polizeidienst anhand der Testergebnisse beurteilt. Bei Herzproblemen unter Belastung wirst du in der Regel als polizeidienstuntauglich eingestuft. In bestimmten Fällen kann eine Nachuntersuchung angeordnet werden, z. B. bei Unklarheiten oder technischen Problemen. Diese Untersuchung kann bei einem Facharzt, wie einem Kardiologen, durchgeführt werden.
Das Belastungs-EKG
Beim Belastungs-EKG wird das Herz unter körperlicher Anstrengung überwacht, um zu sehen, wie es auf Belastungen reagiert und ob es bei erhöhter Aktivität normal arbeitet. Während des Belastungs-EKGs sitzt du auf einem Ergometer (einem speziellen Trainingsfahrrad), auf dem du Schritt für Schritt mehr Widerstand treten musst. Dabei werden kontinuierlich deine Herzströme und deine Herzfrequenz aufgezeichnet. Ziel ist es, zu sehen, ob dein Herz unter Belastung gleichmäßig und stabil arbeitet. Du wirst durch den Test zunehmend stärker gefordert, und der Arzt oder die Ärztin überwacht dabei, ob dein Herz in der Lage ist, diese Anstrengungen zu bewältigen, ohne dass es zu Auffälligkeiten kommt.
Ablauf eines Belastungs-EKGs
- Vorbereitung: Dir werden mehrere Elektroden auf der Brust befestigt, die über Kabel mit einem EKG-Gerät verbunden sind. Diese Elektroden messen deine Herzströme und zeichnen die Herzaktivität auf.
- Ruhe-EKG: Zunächst wird ein Ruhe-EKG gemacht, um den Herzrhythmus in entspannter Position zu messen. Dies gibt dem Arzt eine Basislinie deines Herzrhythmus, mit der die Messungen während der Belastung verglichen werden können.
- Belastungsphase: Danach beginnt die körperliche Belastung auf einem Ergometer, ähnlich einem Fahrrad. Du startest mit einer leichten Belastung, die alle paar Minuten gesteigert wird. Dabei wird kontinuierlich dein Herzrhythmus aufgezeichnet und dein Blutdruck gemessen. Das Ziel ist es, das Herz durch die zunehmende Anstrengung in eine höhere Belastungszone zu bringen, um zu sehen, wie es auf Stress reagiert.
- Nach der Belastung: Nach dem Belastungstest wird auch die Erholungsphase überwacht, um zu sehen, wie schnell sich dein Herz wieder beruhigt.
Beim Belastungs-EKG wird eine individuelle Belastungsgrenze anhand deiner körperlichen Daten wie Gewicht und Alter festgelegt. Diese Grenze basiert auf der Herzfrequenz, die als Maßstab für die maximale körperliche Belastbarkeit dient. Die allgemeine Faustregel besagt, dass die maximale Herzfrequenz bei etwa 220 Schlägen pro Minute minus deinem Lebensalter liegt. Bei einer Ruhepulsfrequenz von etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute, zeigt die maximale Herzfrequenz, wie stark dein Herz während der Belastung arbeiten kann.
- Maximale Herzfrequenz = 220 Schläge pro Minute minus dein Lebensalter
Die Belastung während des Tests wird durch die Leistung in Watt gemessen. Für Männer wird die höchste Watt-Stufe berechnet, indem das Körpergewicht mit dem Faktor 3 multipliziert wird, bei Frauen mit dem Faktor 2,5. Diese maximale Belastung darf deine Herzfrequenz nicht über die zuvor berechnete Grenze treiben.
- Berechnung der Belastung: 75 kg x 3 = 225 Watt
- Maximale Herzfrequenz: 220 - 25 = 195 Schläge pro Minute
Demnach darf die Person bei einer maximalen Belastung von 225 Watt die Herzfrequenz von 195 Schlägen pro Minute nicht überschreiten. Dies zeigt, wie viel dein Herz während körperlicher Anstrengung leisten kann und hilft, mögliche Herzprobleme frühzeitig zu erkennen.
Der Ergometer-Test als Belastungs-EKG bei der Polizei
Im Rahmen der polizeiärztlichen Untersuchung gehört der Ergometer-Test zum Standard im Auswahlverfahren bei Landes- und Bundespolizei und ist sogar im Sporttest der Polizei Hamburg ein fester Bestandteil, um die körperliche Belastungsfähigkeit zu überprüfen. Dieses Belastungs-EKG wird auf einem speziellen Ergometer durchgeführt, das ähnlich wie ein Fahrrad oder Heimtrainer aussieht. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass das Ergometer genaue Messwerte in Watt anzeigt und die erbrachte Energie in Kilojoule gemessen wird. Darüber hinaus muss das Ergometer strikte Messtoleranzen einhalten, um präzise Ergebnisse zu liefern.
Ablauf des Ergometer-Tests
Beim Ergometer-Test sitzt du auf dem Gerät und trittst in die Pedale. Dabei bist du an ein EKG-Gerät und ein Blutdruckmessgerät angeschlossen, um Herzaktivität, Blutdruck und Puls kontinuierlich zu überwachen. Zusätzlich trägst du eine Atemmaske, die deine Atemgase misst, um so ein vollständiges Bild deiner körperlichen Reaktionen unter Belastung zu erhalten.
Der Belastungs-EKG-Test dauert in der Regel 12 Minuten und ist in sechs Belastungsstufen aufgeteilt, die alle zwei Minuten erhöht werden. In jeder Stufe steigt die Belastung um 25 Watt, bis die Endstufe erreicht ist. Ein Beispiel für eine Person mit einem Körpergewicht von 75 kg sieht folgendermaßen aus:
- Stufe 1: 100 Watt
- Stufe 2: 125 Watt
- Stufe 3: 150 Watt
- Stufe 4: 175 Watt
- Stufe 5: 200 Watt
- Stufe 6: 225 Watt
Die höchste Watt-Stufe, die du erreichen musst, hängt von deinem Körpergewicht und deiner individuellen Belastungsgrenze ab. Dabei wird überprüft, wie dein Herz und dein Kreislaufsystem auf steigende Belastung reagieren.
Kann der Ergometer-Test bei Nichtbestehen wiederholt werden?
Wenn du den Ergometer-Test beim Polizeiarzt nicht bestehst, besteht möglicherweise die Option, eine weiterführende Untersuchung bei einem externen Kardiologen oder Facharzt durchzuführen. Das hängt allerdings von der Polizeibehörde und dem jeweiligen Einzelfall ab. In der Regel musst du diese Untersuchung selbst organisieren und auf eigene Kosten durchführen lassen. Das Ergebnis dieser Untersuchung könnte deine Eignung für den Polizeidienst klären. Wichtig ist jedoch, dass das Ergebnis positiv ausfällt, um weiterhin im Auswahlverfahren verbleiben zu können.
Tipps für die Vorbereitung auf den Ergometer-Test bei der Polizei
Der Ergometer-Test im Rahmen der polizeiärztlichen Untersuchung ist eine anspruchsvolle Belastungsprüfung, die deine körperliche Fitness und insbesondere die Leistungsfähigkeit deines Herz-Kreislauf-Systems bewertet. Damit du bestens vorbereitet bist, habe ich einige nützliche Tipps zusammengestellt, die dir helfen, dich optimal auf den Ergometer-Test vorzubereiten.
1. Regelmäßiges Ausdauertraining
Der Ergometer-Test ist eine Belastungsprüfung, die deine Ausdauer und Belastungsfähigkeit auf die Probe stellt. Um gut abzuschneiden, ist es wichtig, regelmäßig an deiner Ausdauer zu arbeiten. Ausdauersportarten wie Radfahren, Joggen, Schwimmen oder Walking eignen sich perfekt, um deine Herz-Kreislauf-Fitness zu verbessern und dich an längere Belastungen zu gewöhnen.
2. Gezieltes Ergometer-Training
Da der Test auf einem Ergometer stattfindet, solltest du auch direkt auf einem solchen trainieren. Dadurch kannst du dich an das Gefühl des Tretens auf dem Fahrradergometer und die steigenden Belastungen gewöhnen. Trainiere das Fahren bei unterschiedlichen Widerständen, um deinen Körper auf die steigenden Belastungen vorzubereiten. Beginne bei niedrigen Wattzahlen und steigere dich allmählich, um eine kontinuierliche Leistungssteigerung zu erreichen.
3. Ruhe- und Belastungspuls kontrollieren
Eine gute Vorbereitung auf den Ergometer-Test besteht auch darin, deinen Ruhe- und Belastungspuls regelmäßig zu kontrollieren. Nutze dafür einen Pulsmesser oder eine Fitnessuhr, um zu sehen, wie dein Körper auf Belastungen reagiert. Dein Ziel sollte es sein, deinen Puls unter Belastung zu senken und deine Ausdauerleistung zu steigern.
4. Kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining
Neben reinem Ausdauertraining solltest du auch ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining in dein Programm einbauen. Das hilft dir, deine Muskeln zu stärken, die für das Treten auf dem Ergometer wichtig sind, und gleichzeitig deine Ausdauer zu verbessern. Übungen wie Kniebeugen oder Ausfallschritte in Kombination mit Sprints oder Seilspringen sind sehr effektiv.
5. Achte auf deine Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist unerlässlich, um beim Ergometer-Test deine beste Leistung zu bringen. Vermeide fettige oder schwer verdauliche Nahrung vor dem Test und setze stattdessen auf leichte, energiebringende Mahlzeiten wie Obst, Vollkornprodukte oder leichte Eiweißquellen. Achte außerdem darauf, genug zu trinken, um während des Trainings gut hydriert zu bleiben.
6. Erholung und Regeneration
Vergiss nicht, deinem Körper ausreichend Erholung zwischen den Trainingseinheiten zu gönnen. Übertraining kann sich negativ auf deine Leistungsfähigkeit auswirken und das Verletzungsrisiko erhöhen. Plane Ruhetage und achte auf ausreichend Schlaf, damit du am Tag des Tests ausgeruht und voll konzentriert bist.
7. Teste deine Maximalleistung
Ein weiterer Tipp ist, vor dem eigentlichen Test deine eigene Maximalleistung zu testen. Das gibt dir Sicherheit und zeigt dir, ob du bereits die erforderliche Leistungsstufe erreichen kannst. Teste, wie viele Minuten du auf einem Ergometer fahren kannst und bis zu welcher Watt-Stufe du es schaffst, ohne die maximale Herzfrequenz zu überschreiten.