Hallo! Im Folgenden möchte ich Euch ein wenig über den Einstellungstest der Polizei Hamburg berichten.
Meine Bewerbung habe ich im Mai abgeschickt. Trotzdem hat es ewig gedauert, bis ich eine erste Antwort bekam. Doch dann ging alles recht schnell. Telefonisch rief mich eine Frau von der Einstellungsstelle an, nannte mir den möglichen Termin für den 1. Tag und fragte mich, ob ich ihn wahrnehmen könne.

Tag 1 – schriftlicher Test/ Sporttest
Ein paar Monate später, genauer im Dezember, befand ich mich dann auf dem Weg in Richtung Hamburg. Schon in den Bewerbungsunterlagen befand sich ein Vordruck, auf dem man einen Übernachtungswunsch äußern konnte. Da ich ca. 3 Stunden entfernt wohne, habe ich die Übernachtung in Anspruch genommen. Am Vorabend bin ich gegen 20.00 Uhr angekommen, und habe mir im Anschluss vom Polizeipräsidium den Zimmerschlüssel geholt. Mit dem Schlüssel bekommt man eine kleine Tasche, in der sich ein Lageplan und ein paar Informationen befinden. Eine sehr wichtige Info hier ist, dass es auf dem Gelände keine Möglichkeit gibt zu frühstücken. Bringt euch also etwas von Zuhause mit oder kauft etwas am Vorabend beim REWE (ca. 10 Minuten zu Fuß). Neben mir haben noch zwei weitere Bewerberinnen in der Unterkunft übernachtet, was recht lustig war. Wir haben uns noch eine Weile über den kommenden Tag ausgetauscht und sind dann schlafen gegangen.
Der nächste Tag begann für uns um 6.30 Uhr. So hatten wir genügend Zeit, um uns fertig zu machen und etwas zu essen. Das Gebäude in dem der Test stattfand war gleich ein Block weiter, so dass wir auch nicht ewig suchen mussten.
Um 7.30 Uhr saßen wir mit ca. 20 weiteren Bewerbern im Warteraum. Wenige Minuten später wurden wir von zwei Herren begrüßt, die sich vorstellten und uns den Ablauf des Tages erläuterten. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und schon ging es zum ersten Teil, dem Diktat.
Diktat

Wir wurden in einen Raum geführt, in dem sich Namensschilder befanden. Es folgte eine kurze Belehrung und uns wurde der Ablauf des Diktats erklärt. Natürlich hatte man vorher die Möglichkeit eventuelle Fragen zu stellen. Anschließend bekam jeder von uns ein kleines Papierheft in dem der Text abgedruckt war. Da das Diktat in Hamburg „nur“ ein Lückendiktat ist, muss man sich hier während des Tests also nur auf bestimmte Wörter konzentrieren. Nach dem Diktat nahmen wir wieder im Wartebereich Platz und warteten gespannt auf die Auswertung. Die kleine Pause nutzten die meisten um etwas zu Essen oder mit anderen ins Gespräch zu kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die beiden Prüfer wieder und haben die Namen der Bewerber vorgelesen, die es nicht geschafft hatten. Für einige endete der Einstellungstest leider schon hier. Für den Rest ging es weiter mit Teil zwei, dem kognitiven Leistungstest.
Kognitiver Leistungstest
Dieser Test fand im gleichen Raum statt wie das Diktat. Auch hier wurde uns alles erläutert und anschließend konnten wir wieder Fragen stellen. Nachdem alle ihre Testhefte und Antwortbögen erhalten hatten, konnte der Test starten. Der Test an sich gliedert sich in verschiedene Aufgabenbereiche. So trifft man hier auf Wortanalogien, Zahlenreihen, Würfel usw. Wenn man sich mit entsprechenden Büchern bzw. Websites vorbereitet, erlebt man hier auch keine böse Überraschung. Nachdem wir das Schlimmste geschafft hatten, hieß es wieder warten. Auch nach diesem Test mussten einige die Heimreise antreten. Für uns ging es in die Sporthalle.
Sporttest
Der Sporttest in Hamburg besteht aus einem Kasten-Bumerang-Test, einem Wendelauf und einem Cooper-Lauf. In jeder Disziplin muss man einen Mindestwert erfüllen. Die Ausführungen kann man sich auf der Homepage der Polizei genauer angucken. Nach einem kleinen Warm-Up ging es ans „Eingemachte“. Für den Kasten-Bumerang-Test und den Wendelauf bekamen wir jeweils zwei Chancen.
Kasten-Bumerang-Test
Zur Vorbereitung habe ich mir den Kasten-Bumerang-Test Zuhause mal aufgebaut und habe so die für mich beste Technik zum Hindurchkriechen durch die Kastenteile herausgefunden. Wenn ihr den Ablauf verinnerlicht habt, sollte der Test ohne Probleme machbar sein.

Wendelauf
Beim Wendelauf stehen zwei Hocker ca. 10 Meter voneinander entfernt. Die Strecke muss man 4-mal durchlaufen und jedes Mal am Hocker anschlagen. Hier ist es von Vorteil recht griffige Schuhe zu tragen, sodass man bei der Wende nicht wegrutscht und den vollen Schwung mitnehmen kann.
Cooper-Lauf
Ich denke zum Cooper-Lauf muss ich nicht viel sagen. Jeder hat ein Leibchen mit einer Nummer bekommen und dann sind wir 12 Minuten gerannt.
Danach ging es duschen und wir haben uns wieder im Warteraum eingefunden. Von hier wurden wir wieder in den Testraum geholt. Jedem wurde seine Gesamtpunktzahl genannt und uns wurde das weitere Vorgehen erklärt. Wer wollte, konnte sich jetzt schon einen Termin für den zweiten Testtag aussuchen.
Tag 2 – Vorstellungsgespräch/ Rollenspiel

Der zweite Tag fand für mich Ende Februar statt. Er besteht aus einem Gespräch vor einer Kommission und einem Rollenspiel. Um 8 Uhr habe ich mich wieder im gleichen Gebäude eingefunden in dem auch der erste Tag stattfand. Am Empfang musste ich mein Handy abgeben, um keine Aufzeichnungen oder ähnliches machen zu können. Vom Warteraum aus wurde ich von einem Prüfer abgeholt und in einen Raum gebracht. Hier saß auch schon der Zweite. Sie haben mich begrüßt und sich vorgestellt. Anschließend haben sie mir den Ablauf erklärt.
Das Vorstellungsgespräch
Bleibt während des Interviews einfach natürlich und verstellt euch nicht. Übt euch selbst vorzustellen, und haltet Blickkontakt mit den Prüfern. Neben persönlichen Fragen werden auch situative Fragen gestellt, bei denen ihr euch in die Rolle eines Polizisten versetzen müsst. Persönlich empfand ich das Gespräch als sehr angenehm und doch recht locker.
Rollenspiel
Für das nachfolgende Rollenspiel hat man ca. 30 Minuten Zeit um sich mit diversen Materialien in einem extra Raum vorzubereiten. Nach Ablauf der Zeit geht’s wieder zurück in den Raum und das Rollenspiel beginnt. Hier handelt es sich in der Regel um eine Situation aus dem Polizeialltag.
Nachdem die letzte Hürde des Tages gemeistert war, hieß es wieder warten. Nach recht kurzer Zeit holte mich einer der beiden Prüfer wieder in den Raum und sie begannen mit der Auswertung. Im Anschluss ging es noch zu meinem Einstellungsberater um einige Unterlagen abzugeben. Dieser gab mir auch gleich einen Termin für den Personalärztlichen Dienst.
Tag 3 – Ärztliche Einstellungsuntersuchung

Da ich das Vorstellungsgespräch gut gemeistert hatte, hing nun alles von der ärztlichen Untersuchung ab. Hierfür reiste ich im Mai wieder nach Hamburg. Diesmal ging es aber nicht zur Akademie, sondern zum Personalärztlichen Dienst in die Innenstadt. Dort sollten wir uns um 7.30 Uhr einfinden. Da Parkplätze dort kaum existieren, empfiehlt es sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hin zu fahren. Insgesamt waren wir 3 Leute die an diesem Morgen untersucht wurden.
Den Bogen über Vorerkrankungen hatten wir schon vorher bei der Einstellungsstelle einreichen müssen, sodass wir den nicht mehr vor Ort ausfüllen mussten. Nachfolgend sind die ganzen Untersuchungen aufgelistet die wir durchliefen:
- Blutentnahme und Urintest
- Sehtest
- Hörtest
- Lungenfunktionstest
- Ruhe- und Belastungs- EKG
- Ärztliche Untersuchung
Nach den Untersuchungen erfolgte ein abschließendes Gespräch mit der Ärztin, in dem sie einzelne Befunde durchgegangen ist und bewertet hat.
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