Die Polizei bietet vor Allem den jüngeren Leuten vielseitige Möglichkeiten zur Ergreifung des Wunschberufes. Wer bei der Polizei arbeiten möchte, sollte nach Möglichkeit nicht übergewichtig sein und ein wenig sportlich. Schließlich gibt es bei der Polizei so manche Szene, bei der ein Polizist seine Sportlichkeit unter Beweis stellen muss. Er soll den möglichen Übeltäter auch einfangen und ihm nicht hinterherschauen. Aus diesem Grund gibt es auch den besonderen Sporttest bei der Polizei, zu dem auch das Schwimmen gehört.
Doch bevor die unterschiedlichen Arten des Sporttestes absolviert werden können, müssen erst die schriftlichen Prüfungen bestanden werden. Erst nach der bestandenen schriftlichen und mündlichen Prüfung wirst Du für den sportlichen Teil der Ausbildung zugelassen. Diese setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Ein Punkt dabei ist der Schwimmtest.
Ein Polizist muss schwimmen können
Wie sieht es denn aus, wenn Polizisten zu einem Einsatz kommen und ein mögliches Opfer befindet sich in einem Schwimmbecken oder in einem Fluss. Dann musst Du als Polizeibeamter ins Wasser springen und eine Wasserrettung durchführen. Also solltest Du nicht nur einfach schwimmen können, sondern nach Möglichkeit ein Rettungsschwimmabzeichen besitzen, welches Du zu Beginn des sportlichen Teils der Ausbildung bei der Polizei vorlegen darfst. Im Übrigen solltest Du die Baderegeln zum Start eines Testes beherrschen. Dazu gehört neben der Wiederbelebung auch die stabile Seitenlage, welche leider noch nicht einmal alle Autofahrer anwenden können.
Die Ausbildungsverordnung der Landespolizei in Schleswig-Holstein verlangt vor dem Einstellungstest den Nachweis, dass Du als möglicherweise angehender Polizeischüler bereits das eine oder andere Schwimmabzeichen vorweisen kannst. So musst Du als angehender Wachtmeister das Schwimmen und auch das Retten beherrschen. Die späteren Kommissare müssen dagegen lediglich nachweisen, dass sie 200 Meter innerhalb von 5 Minuten schwimmend zurücklegen können. Unterschiede werden auch hier bereits im Vorfeld gemacht.
Die DLRG erklärt, dass die Polizei zum Schutz der einzelnen Bürger zuständig ist. Wenn dann einmal ein Wasserunfall passiert und der Polizist als Erster beim Unfallort ist, muss er seine schwimmerischen Kenntnisse direkt vor Ort nachweisen.
Jeder Schwimmer sollte einige Dinge im Vorfeld gemacht haben
Alle Schwimmarten solltest Du beherrschen. Wenn Du regelmäßig trainierst, kommst Du um das Kraulschwimmen nicht herum, da es die schnellste Art des Schwimmens ist. Zu den Schwimmarten gehört auch das Delfinschwimmen. Dies kannst Du erst nach sehr intensivem Training nach einer geraumen Zeit beherrschen. Dafür sind Dir dann im Schwimmbad auch bewundernde Blicke gewiss.
Möchtest Du einmal alles aus Dir herausholen, solltest Du mindestens einmal im Leben bei einem Wettkampf unter Beweis stellen. Auch die Polizei führt regelmäßig Wettkämpfe durch. Einige Polizisten haben sogar schon bei Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen. Die Teilnahme bei den Olympischen Spielen ist bei Polizisten schon eher eine Seltenheit.
Bei Weltmeisterschaften und auch bei den Olympischen Spielen gelten 3 Disziplinen als die Königsklasse. Hierunter fallen 200 Meter Delfin, 400 Meter Lagen sowie 1500 Meter Freistil. Bei der Disziplin 400 Meter Lagenschwimmen sind jeweils 4 Spezialisten in den einzelnen Arten am Start. Hier beginnt der erste Teilnehmer mit Rückenschwimmen. Der zweite Teilnehmer absolviert die nächsten 400 Meter im Delfinstil, dann kommt der Brustschwimmer an die Reihe und zuletzt der Freistilschwimmer.
Ebenso solltest Du auch das Tauchen beherrschen. 10 Meter weit müssen bereits die Kinder und Jugendliche, wenn sie das silberne Schwimmabzeichen erlangen möchten. Bei Gold sind es bereits 15 Meter, die ein Jugendlicher tauchend absolvieren muss. Da wird es für Dich als Erwachsenem gut möglich sein, 25 Meter tauchen zu können. Je öfter Du Deine Lunge trainierst, umso weiter kannst Du eines Tages auch tauchen. Personen mit einer so genannten Pferdelunge schaffen rund 50 Meter.
Welche Leistungen müssen erbracht werden?
Das Schwimmabzeichen gibt es in den Gruppierungen Gold, Silber und Bronze, wobei Gold das Schwimmabzeichen mit der höchsten Schwierigkeit ist. Die einzelnen zu bewältigenden Leistungen sind in der Deutschen Prüfungsordnung für Schwimmabzeichen und Rettungsschwimmer festgelegt ist. Die Prüfungsordnung wird von den jeweiligen Landesverbänden im Schwimmen, die sich dem Deutschen Schwimmverband angeschlossen haben. Lediglich die Bundespolizei hat sich einigen Bundesländern angepasst.
Es sieht für Bewerber für den Polizeidienst immer besser aus, wenn ein Bewerber sowohl ein deutsches Jugendschwimmabzeichen oder noch viel besser das Schwimmabzeichen in Gold, wie es bei der Eignung für den Polizeidienst in Berlin erforderlich ist, besitzt. Hießen die Schwimmabzeichen in früheren Jahren noch Freischwimmer, Fahrtenschwimmer und Jugendschwimmer, so ist es heute das deutsche Schwimmabzeichen. Als Steigerung gibt es noch das Rettungsschwimmabzeichen, welches ebenfalls in die Schwierigkeitsstufen Bronze, Silber und Gold unterteilt sind.
Deutsches Schwimmabzeichen in Bronze
Bei diesem Schwimmabzeichen gibt es einmal die Kategorie für Jugendliche unter 18 Jahre, welche logischerweise etwas leichtere Aufgaben haben, und das deutsche Schwimmabzeichen für Erwachsene.
Beim Schwimmabzeichen in Bronze für Jugendliche müssen die Teilnehmer
- nach dem Sprung vom Beckenrand mindestens 200 Meter in maximal 15 schwimmen.
- Dann folgt der Tauchtest, bei dem der Prüfling circa 2 Meter tauchen und einen Gegenstand heraufholen muss.
- Danach kommt noch ein Sprung aus einem Meter Höhe oder ein Kopfsprung vom Beckenrand.
Die über 18 Jahre alten Bewerber müssen in maximal 7 Minuten 200 Meter schwimmen und die Baderegeln kennen.
Lediglich im Freistaat Bayern gibt es die Sonderregel, dass man das Deutsche Schwimmabzeichen während der Ausbildung machen muss. In allen anderen Bundesländern muss bereits zu Beginn der Ausbildung der Nachweis des Deutschen Schwimmabzeichens vorliegen. Ist ein Bewerber bei der Einstellung noch keine 18 Jahre alt, so kann er noch das Jugendschwimmabzeichen vorlegen.
Deutsches Schwimmabzeichen in Silber
Hier müssen die jungen Erwachsenen Polizeianwärter
- nach dem Sprung vom Beckenrand 400 Meter in maximal 12 Minuten schwimmen.
- Danach kommt der Tauchtest, in dem zweimal ein Gegenstand aus etwa zwei Meter Tiefe geholt werden muss.
- Dann folgt je ein Sprung mit dem Kopf und ein Sprung mit den Füßen vom Beckenrand aus.
- Kenntnisse der Baderegeln sowie die Maßnahmen zur Selbstrettung sind der letzte Punkt dieses Schwimmabzeichens.
Quereinsteiger bei der Polizei, die zwischen 30 und 39 Jahre alt sind, haben für die 400 Meter eine Minute länger Zeit.
Sollte es auch noch junge Leute geben, welche noch keine 18 Jahre alt sind, so müssen diese beim deutschen Jugendschwimmabzeichen in Silber die 400 Meter in maximal 25 Minuten schwimmen, wovon 100 Meter in Rückenlage sowie 300 Meter in der normalen Bauchlage zu schwimmen sind. Danach muss mit maximal zwei Tauchversuchen ein Gegenstand aus etwa zwei Meter Tiefe geholt werden. Des Weiteren muss eine Strecke von 10 Metern tauchend überwunden werden sowie ein Sprung aus 3 Meter Höhe erfolgen. Zudem müssen ebenfalls Kenntnisse der Baderegeln sowie der Maßnahmen zur Selbstrettung vorhanden sein.
Deutsches Schwimmabzeichen in Gold
Zunächst einmal müssen 1000 Meter geschwommen werden. Männer haben 24 Minuten Zeit, Frauen 29 Minuten. Ab dem vollendeten 30. Lebensjahr haben die Personen 2 Minuten länger Zeit. Dann ist das Schwimmen auf Schnelligkeit verlangt. Für die 100 Meter haben die jungen Männer maximal 1:50 Minuten Zeit, Frauen genau 2 Minuten. Die Quereinsteiger ab 30 Jahre haben 10 Sekunden länger Zeit.
Beim Tauchen müssen nun in maximal 3 Tauchgängen 3 Gegenstände in maximal 3 Minuten an die Oberfläche befördert werden. Zudem müssen sowohl die Baderegeln und die Selbstrettung bekannt sein. Zudem muss die Fremdrettung bei Bade-, Boots- und Eisrettung bekannt sein.
Das Rettungsschwimmabzeichen ist zwar eine gute Sache, ist aber für die Voraussetzung beim Schwimmen nicht relevant.
Besonderheiten in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Hessen
In Brandenburg hat der Polizeischüler unter 18 Jahre das deutsche Jugendschwimmabzeichen, über 18 Jahre das Deutsche Schwimmabzeichen mindestens in Silber vorzulegen. Bei der Landespolizei Brandenburg gehört das Schwimmen zum Sporttest. Somit hast Du bei der Vorlage eines dieser Schwimmabzeichens den Sporttest bereits bestanden.
In Nordrhein-Westfalen brauchst Du das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze. Als Alternative kannst Du das Deutsche Schwimmabzeichen bzw. das Deutsche Jugendschwimmabzeichen in Gold vorlegen.
Im Bundesland Hessen liegt Deinen Bewerbungsunterlagen eine Bescheinigung bei. Diese bescheinigt, dass Du die 200 Meter Schwimmen in maximal 7 Minuten schwimmen kannst. Zudem kannst Du 10 Meter tauchen. Diese Bescheinigung kannst Du Dir entweder ausstellen lassen oder direkt vorlegen. Solltest Du das Sportabzeichen in Silber haben, so benötigst Du diese Bescheinigung nicht. Hier genügt die Vorlage des Schwimmpasses.
Deutsches Rettungsschwimmabzeichen in Bronze (NRW)
In Nordrhein-Westfalen benötigst Du als Polizeianwärter das Rettungsschwimmabzeichen mindestens in Bronze. Hierfür musst Du eine Menge an Einzelprüfungen bestehen. Diese sind:
- 200 Meter schwimmen, wobei eine Hälfte in Bauchlage verlangt wird und die anderen 100 Meter in Rückenlage mit Beinschlag ohne Armbewegungen zurückgelegt werden muss.
- Es müssen mit Kleidung 100 Meter geschwommen werden. Danach muss das Ausziehen im Wasser erfolgen.
- 50 Meter muss ein Partner auf dem Rücken transportiert werden und 50 Meter in Rückenlage geschleppt werden.
- 3 verschiedene Sprünge aus einem Meter Höhe.
- Eine Strecke von 15 Meter tauchend zurücklegen.
- Zweimal rund zwei Meter in die Tiefe tauchen und einen 5 Kilogramm schweren Tauchring heraufholen. Dabei muss das Tauchen einmal mit dem Kopf und einmal mit den Füßen voran erfolgen.
- 20 Meter in Bauchlage schwimmen, auf halber Strecke einen 5 Kilo schweren Tauchring aus rund 3 Meter Tiefe heraufholen und diesen wieder fallenlassen. Dann weiterschwimmen und eine Person 20 Meter in Rückenlage schleppen. Dies soll eine kombinierte Übung darstellen. Eine Umklammerung muss vermieden werden und sich aus einem Halswürgegriff befreien.
- Dann muss eine Person an Land gebracht werden. Direkt anschließend muss eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden.
Kenntnisse müssen vorhanden sein bei:
- Gefahren im sowie am Wasser;
- Hilfemaßnahmen bei Bade-Boots- und Eisunfällen;
- Hilfe bei Verletzungen und Ertrinkungsunfällen;
- Hilfe bei Kälte- oder Hitzeschäden;
- Aufgaben der Wasserrettungsorganisationen, welche die Ausbildung durchführen.
Wenn Du zur Polizei NRW möchtest, ist das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze oder höher erforderlich. Kannst Du aber das Schwimmabzeichen in Gold vorlegen, so dient dieses als Nachweis der Einzelprüfungen.
Schwimmabzeichen in anderen Bundesländern
In den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie für die Einstellung bei der Bundespolizei wird das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze vorausgesetzt.
In Brandenburg sowie in Hessen muss zu Beginn der Ausbildung das Deutsche Schwimmabzeichen in Silber vorgelegt werden.
Wo kannst Du das Schwimmabzeichen machen?
Die DLRG, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft erklärt Dir sehr gerne, in welchem Ort Du beim DLRG das Schwimmabzeichen machen kannst. Für das Schwimmabzeichen hat die DLRG in ihren Landesverbänden Planungen aufgestellt, worunter auch die einzelnen Termine festgelegt sind.
Für die jeweiligen Schwimmabzeichen für Rettungsschwimmer musst Du erst einige Kurse durchlaufen, bis Du das jeweilige Rettungsschwimmabzeichen machen kannst. Selbstverständlich kannst Du Dich auch an das örtliche Schwimmbad wenden. Hier kann man Dir sagen, wo die nächste DLRG-Station vorhanden ist.
Kosten für das Schwimmabzeichen
Hast Du das für Deine Wünsche geeignete Schwimmbad mit DLRG-Station gefunden und auch die Termine erfahren, so ist nur noch die Frage nach den Kosten für das Schwimmabzeichen interessant. Diese sind zunächst einmal abhängig vom jeweiligen Bundesland, denn die Kosten können in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein. Dann kommt es auch noch auf die jeweilige Region an. Es kann durchaus passieren, dass beispielsweise in Minen in Nordrhein-Westfalen das Schwimmabzeichen in Bronze 10 Euro, in Silber 15 Euro und in Gold 20 € kostet, in Rinteln an der Weser in Niedersachsen jedoch jeweils um 2 Euro günstiger ist. Dann kannst Du auch dort das Schwimmabzeichen erwerben. Der Ort der Durchführung kann durchaus vom Wohnort des Anwärters abweichen.
Die einzelnen Abzeichen für das Rettungsschwimmen werden durchaus kostenintensiver sein. Hier sind für die jeweiligen Abzeichen erst unterschiedliche Kurse zu belegen, welche auch mehr Geld kosten. Die genauen Kosten erfährst Du am Besten bei dem nächstgelegenen Verband des DLRG.
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