Den Kasten-Bumerang-Test kennst du vielleicht als eine sportliche Übung aus der Schule. Neben dem Kasten-Bumerang-Test in der Schule kommt der Kasten-Bumerang-Test bei der Feuerwehr zum Einsatz. Auch die Polizei nutzt diesen Test gerne als einen Teil von Sportprüfungen. Mit dem Test, der auch als Hindernislauf, Hürden-Bumerang-Lauf oder Koordinationstest im Sport bekannt ist, lassen sich von Bewerbern der Polizei viele sportliche Fähigkeiten wie Geschicklichkeit, Orientierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit auf den Prüfstand stellen. Jedoch ist der Test nicht überall gleich. Beim Kasten-Bumerang-Test der Bundespolizei bestehen beispielsweise andere Anforderungen als beim gleichnamigen Test der Polizei in Brandenburg, Sachsen und den Polizeien einiger anderer Bundesländer.
Wie wird der Kasten-Bumerang-Test durchgeführt?
Charakteristisch für den Kasten-Bumerang-Test der Polizei ist, dass das Training auf einem vierseitig gestalteten Übungsfeld stattfindet. Während auf einer Seite eine Turnmatte auf den Boden gelegt wird, befinden sich an den weiteren drei Seiten Kästen. Ein Hindernis in der Mitte komplettiert das Übungsfeld.
Während der Aufbau des Übungsfeldes häufig vergleichbar ist, können die Abläufe des Trainings variieren.
Bei einem typischen Trainingsablauf wird wie folgt vorgegangen:
- Beginn an der Turnmatte mit einer Rolle vorwärts
- Umlauf des in der Mitte platzierten Hindernisses
- Übersprung des ersten Kastens mit anschließendem Durchkrabbeln des Kastens
- Zurücklaufen zum Übungsfeld
Der Ablauf von Punkt zwei bis vier wiederholt sich so lange, bis die Übung an allen Kästen durchgeführt wurde. Bestehende Unterschiede in der Ausübung des Tests sind häufig daran erkennbar, dass die Abläufe in einer anderen Reihenfolge ausgeübt werden müssen. Bei einigen Sporttests der Polizei wird auch auf einzelne Elemente, insbesondere auf die Rolle vorwärts zu Beginn des Tests, verzichtet. Gemeinsam haben die Testabläufe, dass der Kasten-Bumerang-Test auf Zeit absolviert wird. Es kommt somit maßgeblich auf die Schnelligkeit an, wodurch die Teilnehmer wie ein Bumerang über das Übungsfeld laufen.
Anforderung:
Beim Training für den Kasten-Bumerang-Test kommt es darauf an, die verschiedenen erforderlichen Fähigkeiten zu kombinieren. Du solltest eine Zeit zwischen 20 und 22 Sekunden je Runde erreichen. Für Dein Training benötigst Du natürlich nicht zwingend die Trainingsgeräte, wie sie im Parcours aufgebaut sind.
Der Kasten-Bumerang-Test ist durch eine Turn-Bank erweiterbar (siehe Video). Das bedeutet, dass man beim Laufen vom Ball zum Kastenelement auf einer Bank balancieren muss. Durch diese Vorrichtung wird der Test um das Prüfen der Balancierfähigkeit erweitert. Ebenso kann die Anforderung evtl. auf mehrere zu absolvierende Rollen angehoben werden. Im folgenden Video siehst Du ein Beispiel:
Anmerkung: Der Läufer absolviert den Lauf in einer relativ geringen Geschwindigkeit. Dafür unterlaufen ihm keine Fehler. Wie Du siehst ist es wiederum sehr wichtig, sich gewissenhaft auf diesen Test vorzubereiten. Denn für eine gute Benotung benötigst Du eine gute Zeit und eine fehlerfreie Vorführung. Diese Prüfung zu schnell oder zu langsam anzugehen, kann fatale Folgen haben. Also bereite Dich vor!
P.S. Das Video zeigt zwar eine Testdurchführung der Polizei Brandenburg, ist aber stellvertretend anzusehen, da es sich um den gleichen Test handelt, wie bei den anderen Polizeien.
Wozu dient der Kasten-Bumerang-Test?
Der Kasten-Bumerang-Test gehört bei einigen Polizeien zum Auswahlverfahren. Das betrifft die Auswahlverfahren der Polizeien in den Bundesländern Saarland, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Hamburg. In Brandenburg haben Teilnehmer im Zuge des Auswahlverfahrens die Wahl und können sich für den Test entscheiden. Zudem ist der Kasten-Bumerang-Test Bestandteil des Sporttestes der Bundespolizei.
Der Kasten-Bumerang-Test ist für diese Polizeien im Rahmen des Auswahlverfahrens ein wichtiges Instrument, um folgende Fähigkeiten der Teilnehmer auf den Prüfstand zu stellen:
- Schnelligkeit
- Kondition
- Geschicklichkeit
- Beweglichkeit
- Gleichgewichtssinn
- Konzentrationsvermögen
- Koordination
Bei dem Kasten-Bumerang-Test kommt es nicht nur darauf an, die Übung gemäß den Anweisung zu absolvieren, sondern das sollte so schnell wie möglich geschehen. Schnelle Bewegungsabläufe wechseln mit kurzen Stopps ab.
Zwar sind die Laufwege zwischen den unterschiedlichen Stationen recht kurz, dennoch erfordern die schnellen Bewegungswechsel eine gewisse Kondition und Beweglichkeit. Nur dann können Abläufe erzielt werden, die denen eines fliegenden Bumerangs gleichen. Die Koordination und der Gleichgewichtssinn der Teilnehmer wird gefordert, wenn sie sich im schnellen Wechsel hinlegen, aufrichten, laufen und kriechen müssen. Dies fordert viel Kraft und sollte stets so ausgeübt werden, dass die verschiedene Elemente des Übungsfeldes stehen bleiben und ihre Position nicht verändern. Das Hindernis in der Mitte sollte zudem nicht mit dem Körper berührt werden. Zugleich wird das Konzentrationsvermögen angesprochen, indem die Teilnehmer die vorab festgelegten Laufwege einhalten müssen.
Unterschiede der Testabläufe bei der Polizei
Der Kasten-Bumerang-Test ist nicht bei jedem Sporttest der Polizei Standard. Jedoch ist er bei einigen Polizeien ein Element der Sporttests. Wie bereits angesprochen, existieren zwischen den unterschiedlichen Polizeien im Ablauf des Kasten-Bumerang-Tests Unterschiede. Diese sind im Ablauf begründet sowie in der Bewertung. Aber auch der Aufbau des Übungsfeldes kann sich deutlich voneinander unterscheiden. So können im Kasten Bumerang Test die Abstände zwischen den Elementen anders gewählt werden oder die Sportkasten Maße unterscheiden sich und können damit einen entscheidenden Einfluss auf den Ablauf ausüben.
Damit Bewerber der Polizei wissen, worauf es beim jeweiligen Test ankommt, geben wir dir hiermit einen kurzen Überblick über die Besonderheiten der Testverfahren der jeweiligen Polizeien.
Bumerang-Test der Bundespolizei:
Bei der Bundespolizei wird der Bumerang Test zwar als Teil des Sporttests genutzt, er wird jedoch als Koordinationstest bezeichnet. Bei dieser Sportübung kommt kein Kasten zum Einsatz, sondern das Übungsfeld wird an den Seiten anstelle von Kastenteilen mit Hilfe von Stangen aufgebaut. Diese Stangen entsprechen den Kästen und werden dementsprechend für den Übersprung und zum Durchkriechen genutzt. Als Hindernis in der Mitte des Übungsfeldes kommt ein Medizinball zum Einsatz. Die Turnmatte bildet bei diesem Koordinationstest den Start- und Ziel-Bereich. Die Übung läuft dabei wie folgt ab:
- Der Teilnehmer steht an der Turnmatte und wartet auf das Startsignal.
- Mit dem Signal beginnt die Prüfung mit einer Rolle vorwärts auf der Turnmatte.
- Es folgt ein Lauf linksseitig um den Medizinball.
- Anschließend springen Teilnehmer unvermindert über die erste Trainingshilfe und durchkriechen diese im Anschluss in Richtung des Übungsfeldes.
- Mit Umlaufen des Medizinballes beginnt die jeweils nächste Runde, in welcher die weiteren Stangen übersprungen und durchkrabbelt werden müssen.
- Nachdem die Stationen an allen Hindernissen absolviert wurden und der Medizinball linksseitig umlaufen wurde, endet das Training an der Turnmatte.
Wird der Test schnell und korrekt durchgeführt, können Teilnehmer maximal neun Punkte erlangen. Um den Test zu bestehen, müssen mindestens vier Punkte erzielt werden. Diese Punkte können durch den richtigen Ablauf sowie durch Einhaltung festgelegter Zeiten erzielt werden. Fehler führen zu Punktabzügen. Je nach Geschlecht und Alter wurden dabei unterschiedliche Zeitlimits festgelegt, die eingehalten werden müssen, um den Test bestehen zu können:
Alter/Geschlecht |
Zeit (in Sekunden) |
Frauen bis 29 Jahre |
21 |
Frauen ab 30 Jahren |
22 |
Männer bis 29 Jahre |
18 |
Männer ab 30 Jahren |
19 |
Test der Polizei Brandenburg:
Die Besonderheit beim Kasten-Bumerang-Test der Polizei Brandenburg besteht darin, dass sich Teilnehmer von Sporttests aktiv für diesen Test entscheiden können. Er wird unter der Disziplin Flexibilität/Schnelligkeit als eine von vier Übungen aufgeführt.
Um den Test bestehen zu können, müssen Mindestzeiten eingehalten werden. Diese beziehen sich auf das Absolvieren der gesamten Übung. Die Mindestzeiten unterscheiden sich je nach Alter und Geschlecht der Teilnehmer wie folgt:
Alter/Geschlecht |
Zeit (in Sekunden) |
Frauen bis 29 Jahre |
18 |
Frauen ab 30 Jahren |
20 |
Männer bis 29 Jahre |
14 |
Männer ab 30 Jahren |
16 |
Bumerang-Test der Polizei Sachsen:
Beim Kasten-Bumerang-Test in Sachsen gibt es einige Besonderheiten im Ablauf zu beachten. Das Übungsfeld zum Kasten-Bumerang-Test der Polizei Sachsen wird zunächst klassisch mit einer Turnmatte, Kastenelementen und einem Ball in der Mitte als Hindernis aufgebaut. Eine Rolle vorwärts auf der Turnmatte stellt den Beginn der Übung dar. Anschließend wird der Ball rechtsseitig umlaufen und es folgt ein Sprung über den rechten Kasten. Dieser wird im Anschluss durchkrochen. Auf dem Übungsfeld angekommen, wird der Ball umrundet und die Übung wird an den weiteren Kastenelementen wiederholt. Allerdings müssen die Kastenelemente bei diesem Sporttest insgesamt neun Mal überwunden werden. Dabei wird nach dem rechten der mittlere Kasten gewählt, anschließend der linke, dann wieder der mittlere, danach wieder der rechte und so weiter, bis der Teilnehmer letztendlich jeden Kasten insgesamt drei Mal übersprungen hat und hindurchgekrochen ist.
Für den Test haben Teilnehmer maximal 60 Sekunden Zeit. Wer länger braucht, hat diesen Sporttest nicht bestanden. Die Schnelligkeit hat dabei einen direkten Einfluss auf die Bewertung. Je schneller Du den Test abschließt, desto mehr Punkte kannst Du erzielen. Wer den Test binnen 35 Sekunden absolviert, kann mit der Höchstpunktzahl rechnen.
Kasten-Bumerang-Test der Polizei Hamburg:
Beim Kasten-Bumerang-Test der Polizei in Hamburg finden Teilnehmer ebenfalls ein klassisch aufgebautes Übungsfeld vor. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich in der Mitte nicht ein Ball, sondern ein Markierungskegel befindet. Dies stellt jedoch keinen Unterschied im Ablauf dar, denn auch diesen Kegel darfst Du weder berühren noch umwerfen. Der Test läuft bei der Polizei in Hamburg wie folgt ab:
- Start auf der Turnmatte mit einer Rolle vorwärts.
- Umlauf des Markierungskegels rechtsseitig.
- Übersprung des Kastenelementes mit anschließendem Durchkriechen.
- Zurück auf dem Übungsfeld ein Lauf um den Kegel nach rechts.
- Im Anschluss wird der Vorgang wiederholt, bis alle Kastenelemente einmal überwunden wurden.
- Zum Abschluss der Übung läuft der Teilnehmer um den Kegel und beendet den Test auf der Turnmatte.
Um den Test bestehen zu können, müssen Mindestvoraussetzungen erfüllt werden. Dazu zählt insbesondere die Schnelligkeit. Folgende Mindestleistung ist je nach Geschlecht und Alter der Teilnehmer in Hamburg bei der Polizei im Sporttest zu beachten:
Alter/Geschlecht |
Zeit (in Sekunden) |
Frauen bis 29 Jahre |
19,39 |
Frauen ab 30 Jahren |
21,9 |
Männer bis 29 Jahre | 17,39 |
Männer ab 30 Jahren |
19,4 |
Bumerang-Test der Polizei Rheinland Pfalz:
Der Kasten-Bumerang-Test der Polizei RLP (Rheinland Pfalz) unterscheidet sich im Ablauf wie im Aufbau des Übungsfeldes deutlich von denen der anderen Polizeien. Das Übungsfeld besteht aus drei seitlich aufgebauten Kastenelementen und einer Fahnenstange, welche das Hindernis in der Mitte darstellt. Auf eine Turnmatte wird verzichtet. Damit muss zu Beginn keine Rolle vorwärts durchgeführt werden. Die Übung wird wie folgt ausgeführt:
- Sprint zur Fahnenstange.
- Rechtsseitig umher laufen und zum ersten Kastenelement rennen.
- Das Element wird zunächst durchkrochen und anschließend übersprungen.
- Anschließend wird die Fahnenstange wieder rechtsseitig umlaufen.
- Der Übungsablauf wird bei den weiteren Kastenelementen beibehalten.
- Der Test endet, sobald der Teilnehmer nach dem letzten Kastenelement um die Fahnenstange gelaufen ist und das Ziel überquert hat.
Um den Test bestehen zu können, ist Schnelligkeit gefragt. Als Mindestvoraussetzung gilt dabei, dass Teilnehmer den gesamten Test in maximal 23 Sekunden (Frauen) bzw. 20 Sekunden (Männer) absolvieren müssen. Darüber hinaus wäre der Test nicht bestanden.
Bumerang Test der Polizei im Saarland:
Bei der Polizei im Saarland wird dieser Test auch als Hindernislauf bezeichnet. Das Übungsfeld setzt sich aus drei Kastenelementen und einem Markierungskegel als Hindernis in der Mitte zusammen. Auch bei der Polizei im Saarland kommt somit keine Turnmatte zum Einsatz. Eine Linie markiert die Start- und Ziellinie. Mit dem Startkommando wird diese überquert und der Test wie folgt absolviert:
- Umlauf des Kegels rechtsseitig.
- Durchkriechen des Kastenelementes und anschließendes Überspringen in Richtung des Übungsfeldes.
- Umlauf des Markierungskegels rechtsseitig.
- Anschließend werden auch die weiteren Kästen nach diesem Schema überwunden. Sobald der Teilnehmer den letzten Kasten überwunden und den Kegel umlaufen hat, folgt die Überquerung der Ziellinie.
Je schneller Du den Test absolvierst, desto höher kann Deine erlangte Punktzahl ausfallen. Für die Schnelligkeit vergeben die Prüfer bis zu vier Punkte. Um einen Punkt zu erlangen müssen Frauen den Test in 17,3 bis 19,2 Sekunden absolvieren und Männer in 14,4 bis 16 Sekunden. Die maximale Punktzahl wird vergeben, wenn Teilnehmer den Test in 13,5 Sekunden und weniger (Frauen) bzw. 11,4 Sekunden und weniger durchlaufen.
Wie kann man den Kasten Bumerang Test üben?
Eine gute Vorbereitung für den Bummerang-Test ist die beste Übung und kann dazu beitragen, den Test leichter zu absolvieren und dabei eine gute Punktzahl zu erlangen. Für das Training sind nicht zwingend Trainingsgeräte erforderlich, wie sie auch auf dem Übungsfeld eingesetzt werden. Vielmehr kann es hilfreich sein, die geforderten Fähigkeiten gezielt zu trainieren. Dazu zählt in erster Linie ein Training der Kondition und auch das Krabbeln Üben solltest Du nicht vergessen. Ein Teilnehmer mit einer guten Kondition und Erfahrungen im Krabbeln wird die Übungen leichter durchführen können und kann sich in Folge dessen besser auf den Ablauf und die richtige Durchführung konzentrieren. Allerdings ist es wichtig, nicht nur zu laufen. Für den Test sind Laufübungen in Kombination mit Sprüngen ein gutes Training.
In dem Zusammenhang kann es wichtig sein, zuvor einige Sprungübungen durchzuführen. Denn der Sprung über den Kasten kann sich für jene Teilnehmer als schwierig erweisen, die noch über keine Sprungerfahrung verfügen. Ein regelmäßiges Lauftraining in Kombination mit Sprüngen über Hindernisse ist bereits eine gute Vorbereitung auf diesen Test anzusehen.
Eine kräftige Beinmuskulatur ist eine gute Voraussetzung für den Bumerang-Test. Diese kannst Du beispielsweise gut trainieren, indem Du Strecksprünge aus der Bauchlage heraus ausführst. Dies kann sich förderlich auf die Beinmuskulatur auswirken und zugleich die Kondition stärken.
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