Polizisten in Deutschland werden generell gut bezahlt und können sich zudem einer hohen Jobsicherheit erfreuen. Allerdings ist der Polizeidienst in Deutschland weitestgehend durch die jeweiligen Bundesländer geregelt. Dementsprechend unterscheidet sich die Bezahlung im Detail auch leicht davon, in welchem Bundesland Beamte aktiv sind. In diesem Artikel erfährst Du alles zu Ausbildungsvergütung und Gehalt bei der Polizei!
Das Gehalt in der Ausbildung
Beamte in der Ausbildung werden als Polizeianwärter bezeichnet. Sie erhalten während der Ausbildung ein Gehalt, wobei dieses von der Laufbahn und dem jeweiligen Bundesland abhängt. Im mittleren Dienst bewegt sich das Gehalt im Bereich von 880 und 1200 Euro. Dagegen verdienen Anwärter im gehobenen Dienst zwischen 1000 und 1400 Euro im Monat. Hierbei handelt es sich wohlgemerkt um Nettobeträge. Die Abzüge für die Einkommenssteuer, die Arbeits-, Pflege- und Rentenversicherung sowie die Beiträge für die Krankenkasse sind bereits abgezogen. Die Unterschiede zwischen den Gehältern entstehen vor allem aufgrund der jeweiligen Bundesländer.
Besoldung als Beamter
Sobald die Ausbildung abgeschlossen ist, werden Beamte bei der Polizei nach dem Besoldungsgesetz bezahlt. Zunächst einmal erhält jeder Polizist ein Grundgehalt. Dieses richtet sich danach, in welcher Besoldungsgruppe man sich gerade befindet. Polizeibeamte werden nach der Besoldungsordnung A bezahlt. Diese enthält insgesamt 15 Besoldungsgruppen, wobei die Gruppen A2 bis A6 für den einfachen Dienst gelten, A7 bis A9 für den mittleren Dienst zum Einsatz, in den Gruppen A9 bis A13 befinden sich Beamte im gehobenen Dienst, während die verbleibenden Gruppen dem höheren Dienst vorbehalten sind.
Für jede Besoldungsgruppe gibt es zusätzlich noch acht Stufen, die ebenfalls dafür sorgen, dass der Verdienst steigt. Beamtesteigen in den Stufen typischerweise durch ihre Dienstjahre auf. Früher waren zwei Jahre pro Stufe typisch. Mittlerweile lässt sich die Sache nicht mehr ganz so einfach pauschalisieren. Ein Stufenaufstieg kann je nach Besoldungsgruppe und Bundesland zwischen einem und vier Jahren dauern. Falls Du noch weitere Informationen zu den Besoldungsgruppen benötigst, findest du hier die aktuellen Besoldungstabellen der Bundesländer!
Der im Gesetz festgelegte Tarif ist allerdings nur selten die Summe, die am Ende ausgezahlt wird. Durch verschiedene Zuzahlungen fällt der Verdienst von Polizisten meist höher. So arbeiten viele Beamte im Schichtdienst, weshalb Zuschläge für Feiertags- und Nachtdienst sowie Überstunden gezahlt werden. Darüber hinaus spielt auch das Thema Familie eine große Rolle. Kinder sind ebenfalls ein Faktor, der dazu führt, dass der Lohn im Monat ansteigen kann.
Unterschiede nach Bundesland
Wie bereits erwähnt, ist einer der größten Faktoren für die Bezahlung von Polizeibeamten der Wohnort. In der Regel fällt der Lohn für Beamte im Osten etwas niedriger aus als bei ihren Kollegen in Westdeutschland. Dafür sind die Lebenserhaltungskosten in Bundesländern wie Sachsen, Thüringen oder Brandenburg oft auch niedriger als beispielsweise in Hamburg, Bayern oder Baden Württemberg.
Im mittleren Dienst steigt man in der Regel in der Lohngruppe A7 in den Beruf ein. In Sachsen bewegt sich die Besoldung nach Tarif auf der ersten Stufe dieser Lohngruppe im Bereich von 2287 Euro. Zuschläge sind dabei nicht mit einberechnet. Bayrische Polizisten erhalten in der gleichen Lohngruppe und Stufe dagegen 2315 Euro Gehalt. Hamburg zahlt mit 2371 Euro sogar noch etwas mehr.
Am unteren Spektrum bewegen sich dagegen Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. In Berlin erhalten Beamte in der Lohngruppe A7 während der Stufe 1 ein Gehalt von 2081 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern sind es immerhin 2161 Euro. Nordrhein-Westfalen liegt mit 2214 Euro über den Werten der meisten Ostländer allerdings auch unterhalb der Topwerte aus Bayern oder Hamburg.
Im mittleren Dienst fällt die Summe dagegen etwas kleiner aus. Als fertig ausgebildeter Beamter kann man aber mindestens mit einem Gehalt von 1800 Euro rechnen. Durch entsprechende Dienstjahre sowie Weiter- und Fortbildungen und Aufstieg bis zum höheren Dienst kann der Lohn aber auf bis zu 4500 Euro und sogar noch darüber ansteigen.
Aufstiegschancen
Erfahrung spielt bei der Polizei eine wichtige Rolle, wenn man im Dienst aufsteigen möchten. Wie schon erwähnt, werden beispielsweise die Lohngruppen anhand von Dienstjahren erreicht. Darüber hinaus kann man auch durch Weiterbildungen in den nächsthöheren Dienst aufsteigen. Auch hier muss man zunächst einmal gewisse Erfahrungen gesammelt haben, bevor man für die Weiterbildung zugelassen wird. Für den gehobenen und höheren Dienst müssen Interessenten ein Studium aufnehmen. Im Falle des gehobenen Dienstes endet es mit einem Bachelor, während der höhere Dienst einen Master erfordert. Hat man den Aufstieg geschafft, rückt man entsprechend auch in den Lohngruppen auf und erhält ein besseres Gehalt.
Zusätzliche Einnahmen
Sollte das Einkommen am Monatsende nicht ausreichen, kann man sich das Gehalt mit einem Nebenjob aufbessern. Wichtig ist dabei, dass man sich im Vorfeld eine Genehmigung holen muss, wenn man die Absicht hat, einen Job neben dem normalen Polizeialltag aufzunehmen. Dieser darf in vielen Bundesländern zudem nicht in einem möglichen Konflikt mit dem Polizeiberuf stehen. Ein Job als Geldwagenfahrer, Türsteher oder Detektiv ist aus diesem Grund nicht zulässig. Wer dagegen aufgrund seiner Sportlichkeit als Fitnesstrainer arbeiten möchte, sollte keine Probleme bekommen.
Fazit
Die Besoldung von Polizeibeamten ist ein kompliziertes Themengebiet, das von den unterschiedlichsten Faktoren abhängt. Auch wenn sich Beamte sicher sein können, ein gutes Gehalt zu bekommen, entscheiden Faktoren wie Dienstzeit, Dienstgrad, Kinder, Schichtdienst und das Bundesland im großen Maße darüber, wie hoch die tatsächliche Summe am Ende ausfällt. Aus diesem Grund können die Gehälter der Polizisten in Deutschland sich sehr stark voneinander unterscheiden.
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